Hüseyin A.: der Angeklagte

Dem im Juli 2008 in Detmold festgenommenen Kurden drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Hüseyin A. muss sich seit Montag als mutmaßlicher früherer Deutschlandchef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verantworten. Die Anklage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wirft dem 48-Jährigen vor, Rädelsführer einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein. Außerdem soll er eine 21-jährige Kurdin mit einer Morddrohung zur Abtreibung gezwungen haben.

Die PKK-Sympathisantin hatte das Kind von einem PKK-Funktionär erwartet. Die PKK habe das Liebesverhältnis aber nicht geduldet. Dies zeige, wie diese "als Staat im Staate" auftrete und sich eine eigene Strafgewalt anmaße, sagte Bundesanwalt Peter Müssig.

Dem im Juli 2008 in Detmold festgenommenen Kurden, der Montag alles als ein "großes Missverständnis" bezeichnete, drohen bis zu fünf Jahre Haft. Für das Verfahren sind 20 Verhandlungstage eingeplant.

Die PKK sammelt in Deutschland laut Verfassungsschutz Geld für den bewaffneten Kampf in den Kurdengebieten. Das Geld soll zum Teil aus Schutzgelderpressungen und Drogenhandel stammen. Unter den mehr als 500.000 Kurden in Deutschland soll die PKK 11.500 Anhänger haben.

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