Klaus Wowereit: Der Regierende

Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin (SPD), gelang etwas, was nicht vielen Politikern vergönnt ist. Mit nur einem Satz wurde er 2001 bundesweit bekannt: „Ich bin schwul, und das ist auch gut so“, sagte der damalige Kandidat im Landtagswahlkampf und outete sich als erster homosexueller Spitzenpolitiker.

Am Donnerstag ist er zehn Jahre im Amt — und will im September wiedergewählt werden.

Die Wählergunst ist dem 57-Jährigen erhalten geblieben: Die Aussichten seiner schärfsten Konkurrentin, Renate Künast von den Grünen, bei der Wahl sind — nach einem kurzzeitigen Hoch — nicht mehr herausragend. Während Wowereit auf Erfolge verweist, sieht die Opposition die Landesschulden von 60 Milliarden Euro immer noch auf einem katastrophalen Höchststand und hält die industrielle Entwicklung Berlins für vernachlässigt. Wowereit gibt zu, die Stadt könnte wirtschaftlich besser dastehen.

Ambitionen auf die SPD-Kanzlerkandidatur 2013 streitet er bis heute ab. In der Diskussion darüber möchte er aber offenbar bleiben. Auf die Interview-Frage, was ein Schwuler in der SPD werden könnte, sagte er: „Alles. Aber nicht jeder Schwule wird alles, das ist kein Privileg.“

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