Monika Wulf-Mathies: Ende einer Karriere

Monika Wulf-Mathies verabschiedet sich in den Ruhestand. Die Ex-Gewerkschaftschefin wird Ende des Jahres mit 66 Jahren ihren Schreibtisch als Direktorin der Deutschen Post räumen. Sie will aber einen "sanften Ausstieg" - und weiter als Beraterin für den Konzern tätig sein.

Wulf-Mathies zählte zu den ersten Frauen, die es in Deutschland an die vorderste Machtfront schafften. Als SPD-Mitglied arbeitete sie schon Anfang der 70er Jahre unter Willy Brandt im Kanzleramt.

Ihre Auftritte als Chefin der mächtigen Gewerkschaft ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) sind unvergessen. Von 1982 bis 1994 führte die promovierte Historikerin die Staatsdiener-Gewerkschaft.

Sie war die erste Frau an der Spitze einer DGB-Gewerkschaft. Obwohl als ÖTV-Chefin bestätigt, wechselte sie im Januar 1995 als EU-Kommissarin nach Brüssel, wo sie zuständig war für die Regionalpolitik - und damit auch für die Vergabe von Förder- Milliarden.

Als die Kommission im März 1999 nach Korruptionsvorwürfen zurücktrat, beriet sie mehrere Monate Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in europapolitischen Fragen, bevor der damalige Post-Chef Zumwinkel sie engagierte.

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