Philip Roth: Der Rentner

Philip Roth (79), einer der bedeutendsten US-Schriftsteller, hat das Ende seiner Romankarriere verkündet. Dies tat er aber nicht mit einem Paukenschlag, sondern eher beiläufig in einem Interview mit einem französischen Magazin: „Ich habe nicht die Absicht, in den nächsten zehn Jahren zu schreiben.

„Um offen zu sein: Ich habe damit abgeschlossen. ,Nemesis’ wird mein letztes Buch gewesen sein.“ Roth nennt einen simplen Grund: Er hat einfach keine Lust mehr.

Roth zählt seit Jahren zu den Favoriten für den Literaturnobelpreis. 1933 als Sohn jüdischer Eltern in der Nähe von New York geboren, erzählt er vor allem Geschichten über das Leben jüdischer Kleinbürger in den USA — bissig, schamlos und meisterhaft. Mit Romanen wie „Portnoys Beschwerden“ (1969), „Amerikanisches Idyll“ (1997) und „Der menschliche Makel“ (1998) errang der frühere Englischdozent Weltruhm.

Roth ist Gewinner des Pulitzerpreises von 1998 und des Welt-Literaturpreises 2009. Der Autor lebt seit mehr als drei Jahrzehnten auf seiner Farm im ländlichen Connecticut. An diesem Platz „gibt es wenig anderes zu tun als zu schreiben“, hatte er noch anlässlich seines 75. Geburtstags gesagt.

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