Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Die Löscherin

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ehemalige Bundesjustizministerin, ist von Google in den neu gegründeten Löschungs-Beirat berufen worden. Dort gehört die FDP-Politikerin einem achtköpfigen Gremium an, das den Internet-Konzern beim Umgang mit den Löschanfragen beraten wird.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Die Löscherin
Foto: Daniel Karmann

Für die 62 Jahre alte gelernte Juristin geht es nach dem Ende ihrer bundespolitischen Tätigkeit künftig darum, Fragen zu untersuchen, die bei besonders schwierigen Löschanträgen aufkommen, schreibt der Chef-Justiziar von Google, David Drummond, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Europäische Gerichtshof hatte entschieden, dass Suchmaschinen wie Google Links zu Inhalten aus seinen Ergebnisseiten für bestimmte Anfragen löschen müssen, wenn sich Nutzer in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt sehen.

Leutheusser-Schnarrenberger wollte nach der Europawahl Ende Mai Generalsekretärin des Europarats werden — und scheiterte an Amtsinhaber Thorbjørn Jagland. Nun hat die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes eine neue Aufgabe gefunden. Langweilig wird es sicher nicht. Laut Drummond seien bisher mehr als 70 000 Löschanträge eingegangen, die mehr als 250 000 Websites betreffen. tke

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