Silvio Berlusconi: Vor dem Rückzug

Silvio Berlusconi, früherer italienischer Ministerpräsident, will nicht mehr. Im Internet kündigte der Politiker nun an, doch nicht erneut für das Amt des Regierungschef zu kandidieren. War den Sommer über noch von einem Comeback des 76-Jährigen die Rede, so hat der Mailänder Milliardär und Medienzar jetzt offiziell die Segel gestrichen.

Der langjährige Ministerpräsident kapituliert offenbar, weil seinem Lager bei den Wahlen im Frühjahr 2013 eine empfindliche Niederlage droht. Jüngere sollen nun ans Ruder. Und er wirbt praktisch für eine Neuauflage der Regierung des parteilosen Mario Monti.

Ganz von der politischen Szene Italiens dürfte Berlusconi aber kaum abtreten. Er könnte etwa als Senator in Rom weiterhin mitmischen. Schwer wird ihm der endgültige Abschied aus der ersten Reihe aber schon fallen. 3340 Tage hat Berlusconi im Regierungspalast Chigi verbracht, alles in allem so lange wie kein anderer in der Geschichte der italienischen Republik. Aufs Altenteil wird er sich nicht zurückziehen: Seine Familie drängt ihn, sich verstärkt um seine Geschäfte zu kümmern, hat doch auch das Imperium in der Wirtschaftskrise gelitten. Red

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