Lehrer treten am Dienstag in den Warnstreik

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst trifft auch Nordrhein-Westfalen.

Lehrer treten am Dienstag in den Warnstreik
Foto: dpa

Düsseldorf. Mehrere zehntausend angestellte Lehrer in NRW sind ab Dienstag zum Warnstreik aufgerufen.

In Wuppertal werden die angestellten Lehrkräfte symbolisch aus „mittelalterlichen Verhältnissen“ aufbrechen und um 11 Uhr ab dem Haus der Jugend mit dem Pferdeplanwagen durch die Barmer Innenstadt ziehen. Außerdem findet um 12 Uhr eine Abseilaktion am Haus der Jugend in Barmen unter dem Motto „Angestellte Lehrkräfte nicht hängen lassen“ statt. Viele beamtete Lehrer, so die GEW, hätten angekündigt, sich zu weigern, den Vertretungsunterricht für streikende Angestellte zu übernehmen.

In Krefeld sind 20 Prozent der Lehrer Angestellte. Man sei bemüht, Unterrichtsausfall zu vermeiden, betont die Stadtverwaltung. Philipp Einfalt von der GEW vermutet, dass 60 bis 100 Lehrer streiken werden. Betroffen seien alle Schulformen, besonders Gesamtschulen und berufsbildende Schulen.

Gelassen zeigt man sich in Düsseldorf. Am Geschwister-Scholl-Gymnasium heißt es: „Hier sind so viele Lehrer krank, ein paar mehr Ausfälle würden wir gar nicht bemerken.“

„Wir gehen davon aus, dass in Solingen angestellte Lehrer streiken“, sagt Michael Seiffert von der GEW. Der Stadtverband habe 435 aktive Mitglieder, rund ein Viertel davon (106) seien angestellte Lehrer. Diese sind aufgerufen, Dienstagvormittag zur Kundgebung in Wuppertal-Barmen zu kommen.

Ziel des Lehrerstreiks in Remscheid ist vor allem die Hauptschule Wilhelmstraße. Laut GEW sind dort die meisten angestellten Lehrer in Remscheid beschäftigt.

Nach den ergebnislosen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder und 800 000 Beschäftigte kommt eine Welle von Warnstreiks auf NRW zu — an Schulen, Unikliniken, Justizbehörden, Straßenmeistereien oder anderen Landesstellen. Den Anfang machten gestern 300 Beschäftigte an der Uniklinik Essen. Etwa ein Drittel der OP-Säle war nicht in Betrieb, der Krankentransport lief mit Minimalbesetzung.

Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber 175 Euro. Für die angestellten Lehrer wollen sie einen Tarifvertrag durchsetzen.

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