Mit der heißen Luft kommt auch Staub aus der Sahara

Eine ungewöhnliche Großwetterlage transportiert derzeit heiße Luft mit einer starken Strömung direkt aus der Sahara nach Deutschland. Mit der Luft kommen auch kleine Partikel Sahara-Sand.

Frankfurt/Bochum. Der meteorologische Frühling verabschiedet sich aus Deutschland hochsommerlich. Luft aus der Sahara heizte am Dienstag die Luft über Süddeutschland zum ersten Mal in diesem Jahr auf 30 Grad auf, bis zum Ende der Woche soll die Hitze den Norden erreichen.

Stellenweise sind vor allem in der Westhälfte Deutschlands heftige Gewitter möglich. Für die Meteorologen geht der Frühling an diesem Samstag (31. Mai) zuende, im Kalender erst am 20. Juni.

Eine ungewöhnliche Großwetterlage transportiert derzeit heiße Luft mit einer starken Strömung direkt aus der Sahara nach Deutschland. Mit der Luft kommen auch kleine Partikel Sahara-Sand, die über der nordafrikanischen Wüste in obere Luftschichten gelangen, Tausende von Kilometern weit über das Mittelmeer und die Alpen verfrachtet werden und schließlich irgendwann zu Boden gehen.

Über dem Südwesten und Westen Europas liege ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet, das bis nach Nordafrika reicht, sagte Meteorologe Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. "Dort wird Luft aus der Sahara angezapft." Über dem Balkan und dem östlichen Mittelmeer habe sich ein Hochdruckgebiet ausgebildet.

Zwischen den beiden Druckgebilden herrsche ein starker Luftstrom von Süd nach Nord. "Wie auf einer Autobahn wird damit Luft von Süden nach Norden transportiert", sagte Hoffmann.

In der Hitze steigt die Gewittergefahr in den nächsten Tagen. Wo genau es starke Gewitter mit Regen und Hagel gibt, lässt sich aber derzeit nicht exakt vorhersagen. Nach der Prognose des Wetterdienstes meteomedia scheint am Mittwoch zunächst noch verbreitet die Sonne.

Am Mittag steigt die Gewittergefahr im Westen und Südwesten von Baden- Württemberg bis Nordrhein-Westfalen. Einzelne heftige Gewitter breiten sich am Nachmittag weiter ostwärts aus und können in den Abendstunden bis etwa zur Elbe vorankommen.

Vielerorts bleibt es aber trocken, besonders im Nordosten. Im Norddeutschen Flachland und an der See weht mäßiger bis lebhafter Ostwind, der in Böen sogar stürmisch sein kann. Die Temperaturen erreichen in der Mitte und im Süden 28 bis 33 Grad, in Richtung See 22 bis 27 Grad, an der Küste ist es deutlich kühler bei 15 bis 21 Grad.

Am Donnerstag setzt sich nach der Auflösung von Wolkenresten überall die Sonne durch. Tagsüber ziehen harmlose Schleierwolken durch, die den Sonnenschein kaum schwächen. Im Westen und punktuell auch im Bergland sind einzelne Gewitter möglich.

Bei mäßigem, teils lebhaftem Ostwind reicht die Temperaturspanne von 22 Grad in Nordfriesland bis 33 Grad an Donau und Main. Ein paar Grad kühler bleibt es wieder an der Ostseeküste.

Auch der Freitag verläuft sonnig und sommerlich. Vornehmlich im Westen und über dem Bergland besteht wieder eine leichte Gewitterneigung. Bei mäßigem, teils auch lebhaftem Wind aus Ost bis Südost werden meist 27 bis 33 Grad gemessen.

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