Mordkomplott gegen Pferdewirtin - Täter lebenslang in Haft

Für 500 Euro wurde ein Mann aus Dortmund zum Mörder. Das war sein Honorar, für das er eine junge Frau in Berlin umgebracht hat.

Der Freund der Ermordeten erwartet das Urteil im Gerichtssaal.

Der Freund der Ermordeten erwartet das Urteil im Gerichtssaal.

Foto: dpa

Berlin/Dortmund (dpa). Weil er für einen Lohn von 500 Euro eine junge Frau ermordet hat, ist ein 24-Jähriger aus Dortmund zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Berlin hat ihn am Donnerstag, zweieinhalb Jahre nach der Tat, verurteilt. Die 21 Jahre alte Pferdewirtin war im Juni 2012 auf einem Parkplatz erdrosselt worden, nachdem sie zuvor schon zwei Mordversuche überlebt hatte. Auch ein 25-Jähriger, der ebenfalls aus Dortmund stammt, kommt wegen Anstiftung zum Mord ins Gefängnis. Er hatte nach Überzeugung des Gerichts den Killer angeworben. Die Täter kannten sich alle durch den Reitsport.

Insgesamt verurteilte das Gericht wegen eines regelrechten Mordkomplotts vier Angeklagte zu lebenslangen Haftstrafen, eine fünfte Angeklagte - ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen - wurde zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die 29-Jährige hatte gestanden, der Pferdewirtin früher schon einmal Gift in einen Sektbecher gemischt zu haben, um sie zu töten. Diese Attacke war fehlgeschlagen.

Als Drahtzieher galten der Ex-Freund (26) der Pferdewirtin, sowie dessen Mutter (57). Beide sollen die Mordpläne geschmiedet haben, um an die Versicherungspolicen der 21-Jährigen von knapp 2,5 Millionen Euro zu kommen. Das Gericht sprach am Donnerstag von einer „abscheulichen Tat auf sittlich niedrigster Stufe“.

Mutter und Sohn wollten demnach durch die Tat und die Versicherungssumme ihre Schulden loswerden und sich den Traum vom eigenen Pferdehof erfüllen. Der Vorsitzende Richter Ralph Ehestädt sagte zu dem Springreiter: „Sie sind Redner, Intrigant, Sie legen nicht selber Hand an.“ Der Richter sagte weiter: „Da hat sich eine Gruppe von ganz normalen Menschen zusammengefunden, die dann unbedingten Vernichtungswillen gezeigt hat.“

Die Familie des Opfers hatte jeden Verhandlungstag des langen Prozesses verfolgt. Richter Ehestädt betonte: „Das Urteil soll ein kleiner Baustein sein, in ein normales Leben zurückzukehren.“

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