Nachhaltigkeitspreis-Gala: Glamour trifft Engagement

Stars und Firmen holten sich am Freitagabend in Düsseldorf ihren Nachhaltigkeitspreis bei einer Gala ab.

Düsseldorf. Nachhaltigkeit ist ein weites Feld. Da ist auch Platz für Dieter Thomas Heck, der jahrzehntelang einen nachhaltigen Eindruck im Fernsehen hinterlassen hat. Der frühere ZDF-Moderator genoss das Scheinwerferlicht und glitt auf dem Roten Teppich flugs für ein Foto neben Stargast Anastacia. Die US-Sängerin, die im Laufe des Abends für ihr Engagement zur Erforschung und Bekämpfung von Brustkrebs geehrt wurde, ließ sich in ihrem strahlenden Lächeln davon aber nicht beirren. Es war einer ihrer ersten öffentlichen Auftritte nach ihrer zweiten Brustkrebs-Erkrankung — überzeugend glamourös und mutmachend.

Zum sechsten Mal wurde am Freitag Abend in Düsseldorf der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen — eine schöne Erfolgsgeschichte, auf die Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Preises und Moderator des Abends, bereits zurückblicken kann, auch wenn der Preis zeitweise umstritten war, wie etwa die Nominierung für Unilever im vorigen Jahr. Dennoch hat Schulze-Hausmann den Begriff der Nachhaltigkeit mehr ins Bewusstsein und öffentliche Interesse gerückt und seinen Preis überdies so prestigeträchtig etablieren können, dass er für Unternehmen interessant ist.

Firmenvertreter und -inhaber stellten gestern die Mehrzahl der rund 1000 geladenen Gäste — weshalb die vorherrschende Textilfarbe auch schwarz und nicht grün war — und waren für Themen wie Ressourcenschonung, Plastikmüll-Vermeidung und ökologisches Bauen spürbar aufgeschlossen, Gewinner bekamen eine massive Preiskugel, Nominierte eine Urkunde, als Neuerung können sich alle zusammen ab nächstem Jahr kostenlos auf der Messe Green-Tech in Hannover zeigen.

Die Veranstalter gingen auch mit gutem Beispiel und hohem Symbolwert voran: Die große Projektionswand auf der Bühne bestand aus recycelten PET-Flaschen, Davor rollte eine Preisverleihung ab, die so angenehm straff gehalten war, dass man nach der jeweils kurzen Präsentation auf viele Preisträger erst recht neugierig wurde. Was steckt hinter dem Projekt VIP (Vorpommern-Initiative Paludikultur, Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“), in dem Moore nass genutzt und nicht trocken gelegt werden, was den Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten erhalten soll?

„Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen kennt fast keiner“, scherzte Schulze-Hausmann: EBM-Papst, Marktführer in der Luft- und Antriebstechnik, überzeugte die 16-köpfige Jury aus Experten, Wissenschaftlern und Nichtregierungs-Organisationen.

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