Neue Studie stellt Klimaschutzziele in Frage

Washington (dpa) - US-Forscher haben mit neuesten Berechnungen zur weltweiten Eisschmelze bisher gültige Klimaschutzziele in Frage gestellt. Der am Mittwoch veröffentlichten Studie der University of Colorado zufolge werden im Jahr 2200 bis zu zwei Drittel der Permafrostböden der Welt geschmolzen sein.

Durch einen damit zusammenhängenden biologischen Prozess würden zusätzlich zwischen 130 und 250 Milliarden Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 in die Atmosphäre gelangen.

Das sei rund ein Fünftel der Menge, die sich heute in der Atmosphäre befinde. Die internationalen Klimaziele müssten an die neuesten Erkenntnisse angepasst werden. „Es ist sowieso schon schwierig genug, unsere Emissionen zu senken, aber nun werden wir sie noch mehr senken müssen“, sagte der für die Studie verantwortliche Professor Kevin Schaefer.

Bei Permafrostböden handelt es sich um Flächen, die ganzjährig gefroren sind. Pflanzliches Material, das seit der Eiszeit in der Eisschicht eingeschlossen war, zerfällt bei der Schmelze und setzt CO2 frei.

Für ihre Studie erstellten die Forscher ein Modell des Zerfalls pflanzlichen Materials unter den Klimabedingungen, die gängigen Annahmen zufolge im Jahr 2200 herrschen werden. Dabei gingen sie von einer Erwärmung der weltweiten Durchschnittstemperatur um zwei bis drei Grad Celsius aus.

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