„Nordlys“ hat schwer Schlagseite

Nach dem Brand auf dem Kreuzfahrtschiff versuchen Taucher und Spezialisten jetzt, den Havaristen zu stabilisieren.

Oslo. Wettlauf mit der Zeit: Nach dem Brand auf einem norwegischen Passagierschiff haben Bergungsspezialisten gegen das Kentern der „Nordlys“ gekämpft. Bei dem gefährlichen Einsatz schafften sie es am Freitag, das Schiff im Hafen von Ålesund zu stabilisieren. Vier niederländische Spezialisten montierten bei starker Schlagseite vier Pumpen im Schiffsrumpf. So konnte Wasser abgepumpt werden.

Dadurch habe sich die Schlagseite des 122 Meter langen Schiffs von fast 22 auf knapp 18 Grad vermindert, hieß es in einem Bericht der Online-Ausgabe der Ortszeitung „Sunnmørsposten“. Ein schwimmender Kran stabilisierte das Schiff zudem. Die „Nordlys“ solle nun möglichst rasch in ein Trockendock geschleppt werden.

Bei dem Brand auf der beliebten Kreuzfahrtroute waren Donnerstag zwei Besatzungsmitglieder gestorben. Das Schiff war beim Anlaufen des westnorwegischen Hafens Ålesund in Brand geraten. 16 Menschen erlitten Verletzungen, darunter zwei Deutsche. Grund war vermutlich eine Explosion im Maschinenraum.

Die norwegische Havarie-Inspektorin Elisabeth Ramos sagte im Rundfunk: „Der Einsatz im Rumpf ist gefährlich. Ich hätte das wohl nicht gemacht. Man weiß nie, wann das Schiff kentern kann.“

Wegen der zeitweise bedrohlich zunehmenden Schlagseite wurden die Arbeiten zum Abpumpen des einlaufenden Wassers zeitweise eingestellt. Alle Helfer mussten das Schiff verlassen. Nach Angaben der Polizei würde es bei einem Kentern eine Stunde dauern, bis das Schiff sinkt. An Bord der „Nordlys“ waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes 41 Deutsche.

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