Paula nimmt Flecki im Pudding-Streit auf die Hörner

Oetker-Konzern will das Produkt des Konkurrenten Aldi verbieten lassen. Das Urteil wird am 1. März verkündet.

Düsseldorf. Ganz freundlich schaut die Kuh Paula auf dem Kinder-Pudding von Dr. Oetker aus. Aber nun möchte sie die Konkurrenz auf die Hörner nehmen. Denn auch Aldi hat mit Flecki einen Schoko-Vanille-Pudding mit Tupfern im Angebot. Um diesen streiten sich die beiden Konzerne jetzt vor dem Düsseldorfer Landgericht. Oetker möchte erreichen, dass Flecki schnellstens aus den Regalen verschwindet. Der Streitwert liegt bei 250 000 Euro.

Richterin Johanna Brückner-Hofmann erklärte, dass es sich um einen Grenzfall handele. Beide Produkte sehen sich sehr ähnlich, aber: „Die Flecken von Flecki sind ganz schön weit weg von den Tupfen von Paula.“ Zwar sei auch auf dem Aldi-Produkt eine Kuh abgebildet, aber dazu auch noch ein Bauernhof, ein Traktor, ein Schwein und ein Hund. Das sei ein deutlicher Unterschied zu Paula.

Außerdem prüft das Gericht, ob die Kunden Flecki möglicherweise für eine Zweitmarke von Oetker halten können. Aldi bietet eine ganze Reihe von Produkten von Originalherstellern unter anderem Namen an. Im Fall von Flecki befindet sich aber auf der Verpackung ein Hinweis auf eine Groß-Molkerei. Der Kunde könne also erkennen, dass es sich nicht um einen Pudding von Oetker handele.

Grundsätzlich stellte die Richterin fest, dass die Idee für einen Flecken-Pudding nicht geschützt werden kann. Doch sie legte Aldi nahe, den Pudding optisch stärker abzugrenzen. Ihre Idee, die Kuh durch einen Dalmatiner zu ersetzen, wurde aber sehr schnell verworfen. Hunde geben schließlich keine Milch. Auf einen Vergleich konnten sich die Juristen der beiden Konzerne nicht einigen. Darum wird es am 1. März ein Urteil geben. Eins wurde übrigens vom Gericht gar nicht geprüft — der Geschmack.

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