Schlechter Scherz? Babys in Kleinanzeige zur Adoption angeboten

Iserlohn (dpa). Eine Kleinanzeige, in der zwei Babys aus dem sauerländischen Iserlohn zur Adoption angeboten wurden, beschäftigt seit Mittwoch die Polizei. Eine Frau aus Hagen hatte am Morgen die Anzeige bei eBay entdeckt.

Sie informierte das Iserlohner Jugendamt

. „Als wir informiert wurden, war die Anzeige bereits wieder gelöscht“, sagte Jugendamtsleiter Kai Maibaum. Er habe umgehend Kontakt mit eBay aufgenommen, um herauszufinden, wer die Anzeige eingestellt hat. Da dies nicht kurzfristig zu ermitteln gewesen sei, erstattete Maibaum Anzeige wegen des Verdachtes des Menschenhandels.

Die Iserlohner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zum Stand wollte sich die Polizei nicht äußern. Maibaum hofft, dass es sich bei der Anzeige um einen schlechten Scherz handelt: „Das wäre noch die beste Möglichkeit.“ Es sei aber auch möglich, dass wirklich jemand Kinder gegen Bezahlung abgeben wolle. „Oder aber es handelt sich um einen Hilferuf wegen Überforderung“, sagte der Jugendamtsleiter.

Die betreffende Anzeige ist nach Auskunft von eBay nur 45 Minuten online gewesen. Ein Filter, der die Angebote prüfe, habe nicht reagiert. „Da der Fall "Adoption" als Thema so bisher einmalig ist, hatten wir hierzu bis heute noch keinen entsprechenden Filter aufgesetzt“, sagte der Deutschlandchef von eBay-Kleinanzeigen, Tim Hilpert.

Die Anzeige sei aber nur von etwa 20 Nutzern aufgerufen worden. „Viele davon haben uns sofort informiert“, sagte Hilpert. Aufgrund des Textes, der englische und deutsche Worte enthielt, geht er davon aus, dass ein Übersetzungsprogramm genutzt wurde.

Hilpert hält es für wahrscheinlich, dass sich die Anzeige als schlechter Scherz entpuppe. Auch die genutzte E-Mail-Adresse lege die Vermutung nahe.

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