Schnee und Eis verbreiten Chaos in Teilen Deutschlands

München/Chemnitz/Schierke (dpa) - Der Winter hat Deutschland erreicht. Erster Schneefall löste am Donnerstagmorgen auf vielen deutschen Straßen ein Chaos aus. Autos rutschten über verschneite Straßen oder fuhren wegen schlechter Sicht im Schritttempo.

Räumfahrzeuge rückten aus, viele Autofahrer mussten ihre Wagen von einer zentimeterdicken Schneeschicht befreien. Für den Südwesten und Südosten gab der Wetterdienst Unwetterwarnungen heraus. Am ersten Adventswochenende bleibt es verbreitet weiß: Für einige Regionen ist weiterer Schneefall vorhergesagt.

Kurz vor dem meteorologischen Winterbeginn am Samstag wurden allerdings nicht alle Bundesländer mit einer Schneeschicht bedeckt. Im Norden hingen viele Städte und Orte unter einer grauen Regendecke.

Mit Schnee und Glatteis hatten vor allem Autofahrer im Erzgebirge, im Thüringer Wald, in Baden-Württemberg und Bayern zu kämpfen. Besonders Lastwagen hatten Probleme mit dem Wintereinbruch. Einige blieben auf den Straßen liegen, andere schlidderten in den Graben.

Im Hochschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb waren die Räumdienste im Dauereinsatz, um Straßen und Gehwege freizubekommen. In Bayern führte der Wintereinbruch zu Verkehrsunfällen auf schneeglatten Straßen. Im Allgäu kam ein Autofahrer ums Leben.

Nicht alle schimpften jedoch über den Schnee - für Wintersportler sind die Aussichten gut. In Hochlagen bereiten sich die Liftbetreiber auf den Start in die Wintersaison vor. Auf dem höchsten Berg Norddeutschlands, dem 1141 Meter hohen Brocken im Harz, etwa liegt erster Schnee. 27 Zentimeter dick war die weiße Decke auf dem Feldberg im Schwarzwald am Donnerstagmorgen, von den Höhen des Erzgebirges meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) 15 Zentimeter.

Für die Eröffnung der Skisaison reicht das allerdings in den meisten Fällen noch nicht. Am Kahlen Asten bei Winterberg in Nordrhein-Westfalen etwa müssen sich Wintersportler mit dem Skifahren und Rodeln noch gedulden. Doch die Schneekanonen stehen schon bereit.

Kalendarisch beginnt der Winter erst am 21. Dezember, doch für Meteorologen ist der 1. Dezember der erste Wintertag. „Zumindest in den Mittelgebirgen und in den Alpen wird es einen weißen 1. Advent geben“, hieß es beim DWD in München. In den Allgäuer Alpen und im fränkischen Fichtelgebirge wurden bereits bis zum Donnerstagabend an die 30 Zentimeter Schnee erwartet.

Nach den Berechnungen der DWD-Klimaexperten war der November in Deutschland deutlich zu mild - die Durchschnittstemperatur lag um 1,2 Grad höher als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Die Herbstmonate September, Oktober und November brachten es zusammen aber nur auf ein geringes Plus von 0,4 Grad. Der Grund für die winterliche Weiße ist nun Tief „Heike“, das den Herbst beendet hat.

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