Schwanger vergewaltigt: Solingerin klagt auf Rekord-Schmerzensgeld

Wuppertal/Solingen. Ein inzwischen 20 Jahre altes Vergewaltigungsopfer hat seinen längst verurteilten Peiniger auf Zahlung von Schmerzensgeld in Rekordhöhe verklagt. Sie verlangt insgesamt 80 000 Euro von dem Mann.

Der im Oktober 2009 vom Landgericht Wuppertal zu einer Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren verurteilte Täter habe bereits ein Schmerzensgeld von 20 000 Euro an die Klägerin geleistet, teilte das Gericht am Mittwoch mit.

Das von der Frau jetzt in einem Zivilprozess geforderte Schmerzensgeld von noch mindestens 60 000 Euro übersteige die bislang von deutschen Gerichten in Fällen von Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch zugesprochenen Beträge (Az.: 16 O 95/12). Das Landgericht erklärte, es seien aber die besonders schwerwiegenden Umstände der Tat zu berücksichtigen, etwa die mehrtägige Entführung und die zum Tatzeitpunkt bestehende Schwangerschaft der Klägerin.

Eine Entscheidung will das Gericht am 5. Februar verkünden. Die Klägerin war als 16-Jährige im Mai 2009 in Solingen von dem Mann auf dem Schulweg überfallen, verschleppt und mehrfach vergewaltigt worden. Sie wurde dreieinhalb Tage im Haus des damals 29-Jährigen gefangen gehalten. Die junge Frau konnte fliehen, als ihr Peiniger bei einer Familienfeier war.

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