SEK in Ratingen: Mann verschanzt sich nach Messerstecherei

Mann soll 20-Jährigen mit Machete verletzt haben und verschanzte sich.

Schwer bewaffnet und mit Sturmhaube waren Polizisten des Spezialeinsatzkommandos am Sonntag in Ratingen im Einsatz. Erst am frühen Abend konnte Entwarnung gegeben werden.

Schwer bewaffnet und mit Sturmhaube waren Polizisten des Spezialeinsatzkommandos am Sonntag in Ratingen im Einsatz. Erst am frühen Abend konnte Entwarnung gegeben werden.

Foto: Ulrich Bangert

Ratingen. Durch die Berliner Straße in Ratingen ist kein durchkommen mehr. Es herrscht eine angespannte Stimmung. Die Polizei hat die Durchfahrt weiträumig abgesperrt, ein Großaufgebot von Beamten ist vor Ort im Einsatz. Mehr als 100 Passanten stehen hinter den weiß-roten Absperrbändern in der Sonne und beobachten genau, was sich vor den Hochhäusern auf der gegenüberliegenden Straßenseite abspielt.

Ausgelöst worden ist der Großeinsatz durch einen 20-jährigen Mann, der am Sonntag gegen 13.40 Uhr mit einer schweren Stichverletzungen im Eingang der Hausnummer 52 gefunden wird. Der mutmaßliche Täter hat sich im Haus verschanzt haben. Es beginnt ein stundenlanger Nervenkrieg mit der Polizei.

Unter den Schaulustigen sind auch einige Anwohner. „Ich habe nicht genau mitbekommen, was passiert ist“, sagt eine Frau, die zusammen mit ihrem Mann in der Menschenmenge steht. „Man hört nur gerüchteweise, dass jemand niedergestochen wurde — wohl mit einer Machete. Der Täter soll sich jetzt in dem Haus verschanzt haben.“ Mutmaßungen wie diese verbreiten sich schnell in der Menge, genaue Informationen hat zu diesem Zeitpunkt allerdings niemand.

Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei zu sehen, die auf dem Vordach des Eingang von Hochhaus Nummer 52 stehen und mit Bewohnern reden, die die Szene von ihrem Balkon aus beobachten. Ein in schwarz gekleideter Polizist wechselt ein paar Worte mit einer Anwohnerin auf dem Balkon, dann verschwindet diese umgehend mit ihrem kleinen Kind auf dem Arm in der Wohnung.

„Ich darf schon seit Stunden nicht zurück in meine Wohnung“, sagt eine andere Anwohnerin aus Hausnummer 52, die einen Kinderwagen durch die Menge schiebt. Langsam werde sie ungeduldig. Sie hoffe auf ein schnelles Ende des Einsatzes, hoffe, dass schnell wieder Ruhe in der Berliner Straße einkehre.

Schließlich hat das Warten ein Ende. Gegen 19 Uhr dann kommt die Entwarnung: Das Sondereinsatzkommando der Polizei hat zugeschlagen. Der mutmaßliche Täter ist ohne erneutes Blutvergießen überwältigt. Wie sich die Tat jedoch genau abgespielt hat und was das genaue Motiv des mutmaßlichen Täters ist, sollen die Ermittlungen der kommenden Tage ergeben.

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