Showspektakel Ben Hur Live: Besuch aus dem alten Rom

Mit Ben Hur Live kommt das große Wagenrennen am 10. und 11. Dezember nach Köln. Unsere Zeitung hat sich vorab das Geschichtsspektakel in der Ewigen Stadt angesehen.

Rom/Köln. Es ist wie eine kleine Zeitreise. Wer an der neuen Messe in Rom den Backstage-Bereich in der zum Theater umgebauten Halle betritt, fühlt sich in die Antike versetzt. Römische Soldaten in ehrfurchteinflößenden Uniformen plaudern oder drehen auf dem Außengelände mit ihren Pferden eine Runde. Jüdische Kaufleute richten ihre prächtigen historischen Kostüme und werfen einen letzten Blick in die große Arena hinter dem Vorhang, wo 2500 Besucher auf die große Geschichtsshow warten.

Rund zehn Millionen Euro haben die Produzenten um den Stuttgarter Rolf Deyhle in das historische Spektakel um den jüdischen Prinzen Ben Hur gesteckt. „Der Stoff hat alles, was man zum Erfolg braucht. Es ist eine packende Geschichte, die alle bewegt. Es geht um die Sehnsüchte der Menschen nach Frieden und Versöhnung“, schwärmt Deyle. Die Show begeistert derzeit die Römer und macht sich im Dezember über die Alpen zum Gastspiel in Köln auf.

Schon das Buch und der Hollywood-Film mit dem berühmten Wagenrennen waren ein Erfolg. Auch die erste Version der Show lockte 140 000 Zuschauer in die Hallen. Dann ging der Veranstalter in die Insolvenz. Jetzt feiert die monumentale Show ihre Wiederauferstehung — und das an historischer Stätte in Rom.

Mehr als 300 Akteure und Tiere stehen in und hinter der Arena, um das Ganze Abend für Abend auf die Beine zu stellen. Dazu gehört auch Hauptdarsteller Sebastian Thurn. Die Karriere des Dortmunders ist ungewöhnlich: Nach einer Lehre als Industriemechaniker arbeitet er zunächst im Wasserwerk, studiert dann Umwelttechnik. „Irgendwann kam meine Oma Liesa mit einer Kleinanzeige: Das Schauspielhaus Bochum suchte Statisten für Don Carlos.“ Er schmeißt sein Studium, arbeitet abends in Kneipen, um tagsüber Schauspielunterricht nehmen zu können.

Inzwischen hat der 32-Jährige in Don Carlos schon die Hauptrolle gespielt und hatte Engagements in verschiedenen Theatern, darunter auch am Düsseldorfer Schauspiel. Die Rolle als Ben Hur ist für ihn etwas Besonderes: „Ich habe als Kind Sandalenfilme wie Ben Hur oder Spartacus geliebt, und jetzt darf ich jeden Abend im größten Sandkasten der Welt spielen“, spielt Thurn auf die 620 Tonnen Sand in der Arena an.

Für die Rolle hat er nicht nur das Reiten gelernt, sondern auch Hebräisch. Die Show legt viel Wert auf Authentizität, und da sprechen Römer eben Latein und Juden Hebräisch. Durch die Show geführt werden die Zuschauer von einem Erzähler in Landessprache. Für Köln ist Ben Becker im Gespräch.

„Ich bin gespannt aufs Gastspiel. Meine Oma ist auf jeden Fall dabei“, freut sich Sebastian Thurn auf das römische Colonia.

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