Staus vermeiden: Mobiler Sichtschutz gegen Gaffer

Landesbetrieb Straßenbau und Autobahnpolizei wollen Unfallzahlen an Stau-Enden reduzieren.

Krefeld. Autofahrer erleben es immer wieder: Nach einem Unfall auf der Autobahn staut sich der Verkehr selbst auf der Gegenfahrbahn - wegen der Gaffer, die einen voyeuristischen Blick auf die Unfallstelle werfen wollen.

Solche Staus und vor allem die damit verbundenen zusätzlichen Unfallgefahren wollen Landesbetrieb Straßenbau NRW und Autobahnpolizei künftig vermindern. Erstmals in Deutschland kommt jetzt im Bereich der Autobahnmeisterei Kaarst ein mobiler Sichtschutz zum Einsatz, der Unfallstellen vor den Blicken Neugieriger abschirmt. "Wenn die Gaffer nichts sehen können, kommt es auch zu weniger Staus", sagt Jürgen Bielor.

Der Chef der Autobahnpolizei im Bereich des Polizeipräsidiums Düsseldorf ist schon jetzt vom Erfolg des auf ein Jahr angelegten Pilotprojektes überzeugt. Wie wichtig die Vermeidung von Staus ist, beweist Bielor mit eindrucksvollen Zahlen: Allein im Bereich der Autobahnpolizei Düsseldorf kommt es in jedem Jahr durchschnittlich zu 642 Unfällen an Stau-Enden, nicht wenige davon mit Verletzten oder gar Toten. In den Niederlanden sind vergleichbare Systeme bereits im Einsatz, konnten dort die Unfallzahlen um zehn Prozent senken.

Die rund 40 000 Euro teure Einheit besteht aus insgesamt 40 Sichtschutz-Elementen nebst Einsteckfüßen, die auf einem Lkw-Anhänger transportiert werden. Der Sichtschutz kann innerhalb von knapp 10 Minuten aufgestellt werden und bleibt bis zur Windstärke 5 sicher stehen.

Einsatzgebiet sind zunächst die Autobahnen 44, 52 und 57 auf den Streckenabschnitten der Autobahnmeisterei Kaarst sowie der Autobahnpolizeiwache Neuss.

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