Strauss-Kahn: Die Affäre war „einvernehmlich, aber dumm“

Strauss-Kahn schildert seine Version des Sex-Skandals — er habe einfach nicht widerstehen können.

Düsseldorf/Paris. Die Affäre war „einvernehmlich, aber dumm“. Und ja, er habe ein „sehr freies Sexualleben geführt“, aber das sei in der Politik keine Seltenheit — es sind diese beiden Sätze, die am Donnerstag ganz Frankreich elektrisiert haben.

Denn mit diesen Worten beschreibt Dominique Strauss-Kahn erstmal offen den Skandal, der ihn, den einst mächtigen Chef des Internationalen Währungsfonds, zu Fall brachte.

Im Mai wurde „DSK“ — ehemaliger französischer Wirtschaftsminister und bis zu der Affäre Top-Kandidat der Sozialisten für den Präsidentschafstwahlkampf — beschuldigt, ein Zimmermädchen im New Yorker Hotel Sofitel vergewaltigt zu haben.

Nach sechs Monaten und ungezählten Gerüchten über Strauss-Kahns sexuelle Eskapaden, wurde die Anklage gegen ihn zwar fallen gelassen. Aber noch immer wird gerätselt, was genau an jenem Tag vorgefallen ist.

Hat „DSK“ die Frau in seiner Suite überfallen oder hatten sie sich verabredet? Im am Donnerstag erschienenen Buch „Die Affäre DSK — eine Gegenermittlung“ berichtet der 62-Jährige erstmals seine Version der Geschichte. Die Zeitung „Paris Match“ hat Auszüge veröffentlicht.

„Am 14. Mai in der Suite 2806 des Sofitel-Hotels, war das Zimmermädchen weder überrascht noch schockiert, DSK unbekleidet aus dem Badezimmer kommen zu sehen“, heißt es. Die Frau sei zwar zunächst auf die Tür zugegangen, hätte Strauss-Kahn dann aber aufreizende Blicke geschenkt.

„Dieser hat darin eine Einladung gesehen und der Versuchung eines schnellen, einvernehmlichen Geschlechtsaktes nicht widerstanden“, schreibt Autor Michel Taubmann, Biograf und Parteifreund Strauss-Kahns.

Die Anwälte des Zimmermädchens reagierten prompt: „Strauss-Kahns absurde Behauptungen sind komplett erfunden.“

Taubmann greift auch zuletzt geäußerte Verschwörungstheorien auf, wonach Strauss-Kahn in eine Falle gelockt wurde. So habe Strauss-Kahn erfahren, dass Daten von seinem Mobiltelefon in die Hände der konservativen Regierungspartei UMP geraten seien.

Kurz nach dem Vorfall sei das Handy des Franzosen verschwunden und bis heute nicht aufgetaucht. Strauss-Kahn ist inzwischen in Frankreich neuen Vorwürfen ausgesetzt. Er soll an Sex-Partys mit Callgirls teilgenommen haben. Er sagt: „Ich habe nie etwas Illegales getan.“

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