Suche nach Tunnel-Gangstern - "Aktenzeichen XY" soll helfen

Nach dem Bankeinbruch durch einen unterirdischen Tunnel in Berlin stecken die Ermittlungen der Polizei fest. Die Fahnder setzen jetzt auf Hinweise aus dem Ausland und „Aktenzeichen XY“.

Berlin (dpa). Mit einer Fahndung im Fernsehen will die Berliner Polizei den Tunnel-Gangstern und ihrer Millionen-Beute doch noch auf die Spur kommen.

Einbrecher hatten einen unterirdischen Gang zu einer Volksbank-Filiale gegraben und dort vor rund vier Monaten Schließfächer leer geräumt. Die Gangster entkamen mit einer Beute im Wert von rund zehn Millionen Euro. Nun wollen die Ermittler außerdem ungelöste Fälle aus dem Ausland mit dem Bankeinbruch in Berlin-Steglitz vergleichen. „Wir schauen uns nun einen Fall im Großraum Paris in Frankreich und einen in Brasilien an“, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Mittwoch in Berlin und bestätigte damit Medienberichte.

Gesucht werde nach möglichen Parallelen. Bislang gingen 400 Hinweise zu dem Fall ein. Eine heiße Spur war bislang nicht darunter. Neben dem Abgleich mit den Fällen aus Frankreich und Brasilien wollen die Ermittler auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ Fotos sowie Zeichnungen von gestohlenen Schmuckstücken zeigen. „Wir hoffen, so weitere Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen“, sagte der Polizeisprecher.

Die Kripo geht außerdem von einer Gruppe von fünf bis acht Tätern aus. „Das ist eine Schätzung. Diese Anzahl an Beteiligten braucht man, um einen solchen Tunnel fertigzustellen“, sagte Neuendorf. Die Täter haben ihm zufolge etwa die Stützbohlen für den Tunnel von Baustellen gestohlen und auch den Aushub mit Autos und Kleinlastern abtransportiert.

Auch Profiler sollen mögliche neue Spuren in den Fall finden. „Sie werden sich unabhängig von den bisherigen Ermittlungen den Fall erneut anschauen und gucken, ob sich eventuell neue Erkenntnisse ergeben“, sagte Neuendorf. Seit Mittwoch wird der 45 Meter lange Tunnel aus Sicherheitsgründen wieder mit Erde gefüllt.

Die Gangster hatten den Stollen zwischen einer Tiefgarage und der Volksbankfiliale gegraben und waren Mitte Januar in der Bank eingestiegen.

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