Tankbetrug: Wuppertaler gerät unter falschen Verdacht

Besuch von der Polizei. Geklaute Nummernschilder wurden mehrfach für Tankbetrug benutzt.

Wuppertal. Daniel Spittmann staunte nicht schlecht, als Ende September eines Abends plötzlich zwei Polizisten um sein Auto schlichen und es sich ganz genau anschauten.

Die Beamten klärten den Wuppertaler darüber auf, dass sich eine Kassiererin der Raststätte Sternenberg-Nord in Wuppertal sein Kennzeichen gemerkt habe, als damit ein Tankbetrug begangen wurde.

Da die Frau allerdings einen roten Kombi beobachtet hatte, und Spittmann einen weißen Wagen besitzt, fiel der Verdacht schnell wieder von ihm ab. Zudem stimmten die Nummernschilder zwar überein, Spittmanns Auto verfügt allerdings über ein Saisonkennzeichen und war seit Monaten nicht mehr bewegt worden. Auf dem des Tankbetrügers fehlte dieser Zusatz hingegen.

„Ich war natürlich erleichtert, dass sich das so schnell aufgeklärt hat“, sagt der 34-Jährige. Die Polizisten seien zunächst davon ausgegangen, dass sich die Kassiererin geirrt habe.

Dennoch erhielt Spittmann kurz darauf per Post ein Formular zur Zeugenbefragung, um anzugeben, wer zur Tatzeit mit seinem Auto unterwegs war. „Etwa gleichzeitig bekam ich einen Anruf von der Polizei aus Ennepetal“, sagt Spittmann.

„Auch dort hatte ein Mann mit meinemKennzeichen am Auto als Tarnung getankt und nicht bezahlt.“ Wieder handelte es sich tatsächlich um seine Nummer, allerdings fehlte erneut der Zusatz für Saisonkennzeichen.

„Meine Freundin kam dann auf die Idee, dass vielleicht jemand die alten Kennzeichen meines Autos gestohlen haben könnte“, sagt Spittmann. Als er den Wagen 2006 auf ein Saisonkennzeichen umgemeldet hatte, behielt er die alten Nummernschilder und bewahrte sie in seiner Garage auf.

„Dort war im August eingebrochen worden“, erklärt der 34-Jährige. Dabei waren Werkzeuge und Maschinen gestohlen worden. Spittmann: „Ich habe dann noch mal nachgeschaut und festgestellt, dass die alten Kennzeichen tatsächlich ebenfalls weg waren.“

Wieder ein paar Tage später kam Post von einem Rechtsanwalt. Dieses Mal hatte jemand mit Spittmanns alten Kennzeichen einen Tankbetrug am Westring in Wuppertal begangen. Die Polizei in Ennepetal habe ihm schließlich mitgeteilt, dass ein Verdächtiger festgenommen wurde. „Ein Zusammenhang zu dem Einbruch wurde allerdings nicht hergestellt“, ärgert sich der Wuppertaler. „Dabei müsste doch geklärt werden, woher der Tankbetrüger meine alten Nummernschilder hatte.“

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