Tarifvergleich: Eine Taxifahrt — zwei Preise

Wer in unserer Region die Tarife vergleichen will, muss ziemlich viel rechnen.

Düsseldorf. Grundpreis, Kilometerstaffelung, Nachttarif — der Preis für eine Taxifahrt setzt sich aus vielen Faktoren zusammen. Umso schwerer ist es für den Verbraucher, bei den Taxipreisen in unserer Region den Überblick zu behalten.

Doch ein Preisvergleich lohnt sich. Wer häufig zwischen zwei Städten pendelt, stellt immer wieder fest, dass ein und dieselbe Tour zwei verschiedene Preise haben kann. Wer etwa mit einem Düsseldorfer Taxi vom S-Bahnhof in Bilk neun Kilometer nach Neuss-Uedesheim fährt, zahlt etwa 19 Euro. Die Rückfahrt mit einem Neusser Taxi dagegen gibt es schon ab 15 Euro. Grund dafür sind die unterschiedlichen Tarife.

Könnte man sich da nicht einfach ein Neusser Taxi nach Düsseldorf bestellen, um Geld zu sparen? „Wer zwischen zwei Städten pendelt, kann den günstigeren Anbieter anrufen. Vor allem, wenn er gleich Hin- und Rückfahrt bucht“, sagt Holger Goldberg, Geschäftsführer der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein mit Sitz in Monheim, die 1800 Taxiunternehmen betreut.

Goldberg sagt aber auch: „Wer nur innerhalb Düsseldorfs gefahren werden möchte, findet sicherlich keinen Fahrer, der dafür aus der Nachbarstadt anfährt.“ Denn das Personenbeförderungsgesetz verbietet Taxifahrern, sich in fremden Städten an Haltepunkte zu stellen oder Fahrgäste aufzunehmen, die sie am Straßenrand heranwinken. Sie dürfen also bei einer Auswärtsfahrt keine neuen Fahrgäste aufnehmen, sondern müssen leer in ihre Stadt zurückfahren.

Der Grund: Wenn jemand in ein Taxi steigt, soll sichergestellt sein, dass er einen ortskundigen Fahrer hat und den örlich vorgeschriebenen Tarif zahlt. Grundsätzlich ist es laut Holger Goldberg ganz normal, dass ein- und dieselbe Fahrt mal mehr und mal weniger kostet. Denn nicht nur Einstiegs- und Kilometerpreis schlagen zu Buche.

Sobald das Taxi an einer roten Ampel oder im Stau steht, geht der Taxameter in eine andere Tarifzone. Dann wird nicht mehr nach Kilometern abgerechnet, sondern nach Standzeit. Düsseldorfer Taxifahrer berechnen laut Tarif 50 Cent pro Minute, in Neuss beträgt das Wartezeitentgelt dagegen nur zehn Cent.

Eine Vereinheitlichung der Preise ist laut Holger Goldberg bislang weder Thema noch gewünscht. „In der Stadt gibt es häufig Kurz- und selten Leerfahrten. Auf dem Land ist es genau umgekehrt. Entsprechend müssen sich auch die Preise unterscheiden“, sagt er.

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