Tatort-Kommissare machen Sommerferien

Am Sonntag läuft die letzte Tatort-Premiere in dieser Saison. In der Krimireihe hat sich viel getan — ein paar Stichworte für den Überblick.

Berlin. Die „Tatort“-Saison geht am Sonntag zu Ende und die neue mit Erstausstrahlungen erst am 18. August wieder los — mit einem Schweizer „Tatort“. Die Reihe ist beliebt wie nie: gute Quote, steigende Online-Abrufe, Top-Thema bei Twitter oder Facebook und boomende „Tatort“-Kneipen mit Public Viewing. Und selten war so viel los.

Gleich vier neue Ermittler starteten: in Dortmund (Jörg Hartmann), Saarbrücken (Devid Striesow) sowie zweimal Hamburg (Til Schweiger und Wotan Wilke Möhring). Was sonst noch wichtig war:

Höhepunkt: Als einziger „Tatort“ der Saison war der BR-Krimi „Der tiefe Schlaf“ für den Grimme-Preis nominiert. In dem sonderbaren Film von Alexander Adolph (am 30. Dezember 2012 gesendet) bekam der Zuschauer den phantomartigen Mädchenmörder nie zu sehen.

Tiefpunkt: Der SR-„Tatort“ mit dem Titel „Eine Handvoll Paradies“ (7. April) wurde zu einem vieldiskutierten Film. Der Krimi rund um eine Rocker-Gang gehört in der Rangliste der Fan-Seite „tatort-fundus.de“ zu den meistkommentierten Folgen überhaupt. Der zweite Fall der Figur Jens Stellbrink (Devid Striesow) kommt dort in der Bewertung nur auf einen der letzten Plätze von fast 900 „Tatorten“.

Quoten: Alle Fans erwarteten, dass der erste Schweiger-Tatort „Willkommen in Hamburg“ eine hohe Quote holt und besser abschneidet als die klamaukigen Kollegen aus Münster. So kam es dann auch — 12,6 Millionen sahen den Krimi am 10. März, mehr als den münsterschen Fall „Das Wunder von Wolbeck“ im November. Am 24. März schlug der WDR mit „Summ, summ, summ“ zurück — und holte 12,8 Millionen Zuschauer, so viele, wie kein „Tatort“ seit September 1993 hatte.

Team-Inflation: Selbst bei ARD-Oberen gibt es inzwischen Unmut über die gewachsene Zahl von „Tatort“-Ermittlern. Ende Mai sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust. „Wir kommen jetzt an eine Grenze. Man sollte auch nicht die Reihe ,Tatort’ überstrapazieren.“ Mit den beiden noch dieses Jahr startenden Teams gibt es zurzeit 21 verschiedene „Tatorte“. Wenn keiner aussteigt und der Bayerische Rundfunk 2014 noch seinen Franken-„Tatort“ realisiert, gibt es bald 22 Teams.

Alte Bekannte: Manchem Zuschauer fällt die begrenzte Zahl von Schauspielern auf. Sylvester Groth war diese Saison dreimal zu sehen: als Gefängnischef in Frankfurt (14. April), als Spediteur in Leipzig (17. März) und als verzweifelter Ehemann im Bodensee-„Tatort“ (3. Februar). Auch Bernhard Schir spielte in drei „Tatort“-Krimis mit. Selbst der neue NDR-Kommissar Wotan Wilke Möhring (28. April), stellte wenige Wochen davor noch einen Verdächtigen dar.

Weihnachten: Am 26. Dezember soll die neue Tradition des Weihnachts-„Tatorts“ starten: Der im April gedrehte Film dreht sich um eine Entführung. Akteure: Nora Tschirner und Christian Ulmen.

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