Unwetter fegt über den Süden - Sturmflut im Norden vorhergesagt

Der erste richtige Herbststurm hat vielerorts Verkehrsbehinderungen, umgestürzte Bäumen und abgedeckte Dächer nach sich gezogen. Besonders betroffen war der Süden Deutschlands.

Insbesondere Bayern und Baden-Württemberg waren von den Unwettern betroffen. In Stuttgart setzte ein überschwemmter Parkplatz dieses Auto unter Wasser.

Insbesondere Bayern und Baden-Württemberg waren von den Unwettern betroffen. In Stuttgart setzte ein überschwemmter Parkplatz dieses Auto unter Wasser.

Foto: Sven Friebe

Berlin (dpa). Unwetter haben in Teilen Deutschlands große Schäden angerichtet. Feuerwehr und Polizei rückten in Baden-Württemberg und Bayern zu hunderten Einsätzen aus. Mehrere Bahnverbindungen und Straßen mussten am Abend und in der Nacht auf Mittwoch wegen des Sturms und umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

In Süddeutschland gab es insbesondere in Baden-Württemberg massive Verkehrsbehinderungen. Nach Angaben eines Bahnsprechers war insbesondere der Regionalverkehr betroffen. Im Fernverkehr kam es zu keinen größeren Beeinträchtigungen. Neun Bahnstrecken waren teils komplett gesperrt. Zwischen Sankt Georgen und Hornberg im Schwarzwald kollidierte ein Regionalexpress mit einem Baum. In Bayern gab es auf 14 Strecken Sperrungen. Davon betroffen waren auch zwei S-Bahnlinien in München, wie der Sprecher mitteilte.

Nach Starkregen und heftigen Windböen mussten zwei Flüchtlingszelte in Nürnberg geräumt werden. Die Unterkünfte seien derart demoliert worden, dass sie unbewohnbar wurden, sagte ein Sprecher des Flüchtlingsrates. Die durchnässten Bewohner seien in andere Unterkünfte - ein anderes Zelt und ein ehemaliges Möbelhaus - gebracht worden.

Glimpflich davon kam nach Polizeiangaben ein Lkw-Fahrer im Schwarzwald. Nachdem er seinen Laster geparkt und es sich im Führerhaus bequem gemacht hatte, fiel ein Baum um und landete zwischen der Kabine und dem Anhänger. Der Mann blieb unverletzt. In Oberschwaben fiel in acht Ortschaften vorübergehend der Strom aus.

Im Norden wird im Laufe des Mittwochs eine Sturmflut erwartet. Dadurch könnten Strände, Vorland und Hafenflächen überflutet werden, warnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Schuld daran haben die Ausläufer des Hurrikans „Gonzalo“, der nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes über Deutschland zieht.

Nordhein-Westfalen soll glimpflich davonkommen,erwartet bis in tiefe Lagen stürmische Böen, im Bergland sowie bei Gewittern Sturmböen oder schwere Sturmböen. In Staulagen muss man sich laut Dweutschem Wetterdienst auf Dauerregen einstellen.

Um 0.49 Uhr erreichte ein erstes Hochwasser das niedersächsische Cuxhafen. Alle Pegelwerte im Elbe- und Wesergebiet sowie an der Nordsee seien aber bislang unter 1,50 Metern geblieben, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. In Hamburg-St. Pauli betrug der Pegel um 5.19 Uhr 1,36 Meter.

Als Sturmflut gilt ein Wasserstand von 1,50 bis 2,50 Metern über dem durchschnittlichen Hochwasser (Mittleres Hochwasser). Erst bei Pegelständen zwischen 2,50 und 3,50 Meter sprechen die Experten von einer schweren Sturmflut.

Meteorologen haben für die kommenden Tage einen Wintereinbruch vorhergesagt. Von Mittwochmorgen an könne es bis auf 800 Meter schneien, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München. Bis Freitag wird oberhalb von 1500 Metern bis zu ein Meter Schnee erwartet.

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