Vergewaltigungs-Vorwürfe erfunden: Mann saß sieben Jahre in Haft

Dortmund (dpa) - Das Dortmunder Landgericht hat im Sommer 2002 womöglich ein folgenschweres Fehlurteil gefällt. Ein heute 45-jähriger Mann aus Hamm saß fast sieben Jahre im Gefängnis, weil die Richter davon überzeugt waren, dass er seine Ex-Freundin zweimal vergewaltigt hatte.

Der 45 Jährige soll sieben Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen haben.

Der 45 Jährige soll sieben Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen haben.

Foto: Maurizio Gambarini

Am Mittwoch hat die 41-jährige Frau zugegeben, diese Vorwürfe frei erfunden zu haben. „Ich wollte ihn damals einfach loswerden“, sagte sie zu Beginn ihres Prozesses vor dem Dortmunder Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft der 41-Jährigen jetzt Freiheitsberaubung vor. Mit ihr ist ein weiterer Ex-Freund angeklagt. Er soll sie zu der falschen Anzeige angestiftet haben.

Der möglicherweise zu Unrecht verurteilte 45-Jährige betreibt derzeit am Landgericht Essen ein förmliches Wiederaufnahmeverfahren. Seine Ziele sind ein nachträglicher Freispruch und eine finanzielle Entschädigung für die erlittene Haftzeit. Mit einer Entscheidung über dieses Wiederaufnahmegesuch ist nicht vor Mai zu rechnen.

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