Curiosity landet auf dem Mars: Auf der Suche nach Leben

Montagmorgen soll der Mars-Rover „Curiosity“ auf dem Roten Planeten landen. Falls alles glattgeht, forscht er dann zwei Jahre lang.

Washington. Auf sieben Minuten haben die Experten das riskante Landemanöver des Marsroboters „Curiosity“ kalkuliert — für die US-Raumfahrtbehörde Nasa „sieben Minuten des Grauens“.

Mit 21 000 Kilometern in der Stunde rast das mobile Labor auf den Roten Planeten zu, bevor ein Fallschirm und Bremsraketen den Fall des fast eine Tonne schweren Fahrzeugs abbremsen. Die Wissenschaftler bangen nicht nur um die gut 2,5 Milliarden Dollar, die das Projekt verschlungen hat. Mit einem Fehlschlag würden auch Hoffnungen auf Erkenntnisse über Leben auf dem Mars zunichte.

Im November hatte „Curiosity“ (Neugier) die 570-Millionen-Kilometer-Reise zum Mars begonnen, die Präzisionslandung in einem Krater ist für Montag geplant. Im Falle des Erfolgs wird die frohe Kunde für 7.31 Uhr erwartet, 14 Minuten nach der eigentlichen Landung — so lange dauert die Daten-Übermittlung.

Das Manöver ist durchgetaktet: Zwei Minuten nach dem Eintritt in die Marsatmosphäre sollte sich ein Fallschirm mit 21 Metern Durchmesser öffnen, an dem die Kapsel mit dem Roboter hängt. Dann trennt sich der Hitzeschild ab, Bremsraketen verlangsamen den Fall weiter. Für eine sanfte Landung sollte schließlich eine Art fliegender Kran sorgen.

Die Pläne der Nasa sehen vor, dass „Curiosity“ von seiner mit Raketendüsen gesteuerten Transportkapsel an Nylonkabeln abgeseilt wird. „Das sieht alles etwas verrückt aus“, sagt Adam Steltzner, Ingenieur im Kontrollzentrum. Unter allen denkbaren Möglichkeiten sei dies aber „die am wenigsten verrückte Methode“.

Gute Nachricht: „Der Mars spielt mit, wir werden es mit guten Bedingungen zu tun haben“, sagte Ashwin Vasavada von der Nasa. Vor einigen Tagen sei noch ein Staubsturm nahe der geplanten Landestelle geortet worden, der sich aber in eine „harmlose Staubwolke“ verwandelt habe.

Die schlechte Nachricht: Von den 14 Erkundungsversuchen des Mars mit einem Roboter, die seit den 60er Jahren unternommen wurden, war nur die Hälfte erfolgreich. „Curiosity“ ist der teuerste und ausgefeilteste Roboter, der je für die Erforschung eines anderen Planeten gebaut wurde. Die Wissenschaft verspricht sich von der auf zwei Jahre angelegten Mission nichts weniger als Hinweise auf die Existenz von Wasser und damit der Grundlage für Leben auf dem Mars.

Das Marsmobil hat sechs Räder und ist mit einem Labor, Videokameras, einem Laserstrahl sowie mit einem über zwei Meter langen Roboterarm und einer Wetterstation ausgestattet.

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