Der Höhlenlöwe jagte gern allein

Tübingen (dpa) - Afrikanische Löwen jagen im Rudel - doch ihre Vorfahren, die Höhlenlöwen, legten sich lieber alleine auf die Lauer. Das haben Forscher der Universität Tübingen herausgefunden, indem sie aus Knochenfunden bestimmte Atomsorten (Isotope), untersuchten.

Wie die Forscher am Montag mitteilten, wiesen die vor etwa 12 000 Jahren lebenden Höhlenlöwen von Tier zu Tier sehr unterschiedliche Isotopenwerte auf. Im Gegensatz dazu zeigten etwa Hyänen zu der Zeit ähnliche Werte. Die Knochen, aus denen die Isotope stammten, wurden in Südwestdeutschland, der nördlichen Schweiz, Nordfrankreich und Südbelgien gefunden.

Eine Arbeitsgruppe um den Geowissenschaftler Hervé Bocherens untersuchte vor allem Kohlenstoff- und Stickstoffisotope. Während die heute bekannten Löwen vor allem Appetit auf Antilopen oder Zebras hätten, sei Höhlenlöwen eher bei Rentieren das Wasser im Mund zusammengelaufen, schreiben die Forscher, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Quaternary International“ veröffentlichten. Das Aussterben der Rentiere zum Ende der damaligen Eiszeit könne dann auch ein Grund für das Aussterben der Höhlenlöwen gewesen sein, mutmaßen die Forscher.

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