Japanische Forscherin verteidigt Studie zur Zellverjüngung

Tokio (dpa) - Im Januar erregt eine Studie weltweit Aufsehen: Mit Säure versetzen Forscher Mäusezellen in eine Art Embryonalzustand zurück. Dann kommen Zweifel auf: Das Riken-Institut beschuldigt seine Forschungsleiterin der Manipulation.

Japanische Forscherin verteidigt Studie zur Zellverjüngung
Foto: dpa

Nun wehrt sich die junge Wissenschaftlerin.

Im Skandal um die Studie zur Verjüngung von Zellen hat die japanische Wissenschaftlerin ihre Forschungsergebnisse verteidigt. Sie und ihre Kollegen hätten mehr als 200 Mal erfolgreich STAP-Zellen produziert, sagte Haruko Obokata auf einer landesweit live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Die 30-jährige Wissenschaftlerin hatte zuvor eine formelle Beschwerde gegen das Urteil ihres Arbeitgebers, das staatlich geförderten Riken-Institut, eingereicht. Das Institut hatte sie der stellenweisen Manipulation und Fälschung beschuldigt.

Wissenschaftler aus Japan und den USA hatten Ende Januar im britischen Fachblatt „Nature“ berichtet, dass sie unter anderem mit Zitronensäure Körperzellen neugeborener Mäuse in eine Art embryonalen Zustand zurückversetzt hatten. Diese sogenannten STAP-Zellen könnten sich wieder in nahezu jeden Zelltyp entwickeln, berichtete das Team damals. Allerdings fand das Institut heraus, dass Aufnahmen in der Studie solchen aus Obokatas Doktorarbeit aus dem Jahr 2011 ähnelten.

Sie habe gedacht, dass das kein Problem sei, solange sie die Ergebnisse ihrer Forschung richtig präsentiere, sagte Obokata bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit Veröffentlichung der Studie. Es sei nicht irreführend gewesen und daher auch keine Fälschung. Sie habe die Darstellungen kopiert, um ihre Präsentation eingängiger aussehen zu lassen. Sie habe die Daten zudem nicht richtig verwaltet. Sie sei aber auch nicht richtig ausgebildet worden, wie mit solchen Darstellungen in Forschungspapieren umzugehen sei, fügte sie hinzu.

Die Japanerin entschuldigte sich, für Zweifel an der Studie gesorgt zu haben. Zurückziehen wolle sie die Forschungspapiere aber nicht. „Leute sagen, ich sollte die Papiere zurückziehen, aber das würde bedeuten, dass meine Forschung komplett falsch sei. Ich kann das der Welt nicht sagen, da das Ergebnis richtig ist“, betonte die junge Wissenschaftlerin. Das Experiment sei korrekt durchgeführt worden. Das renommierte Riken-Institut hatte angekündigt, die Existenz der Zellen in Labortests nachprüfen zu wollen. Dies werde ein Jahr dauern. Obokata werde an den Labortests nicht beteiligt.

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