Lyriden-Sternschnuppen funkeln am Himmel

Berlin (dpa) - Zahlreiche Sternschnuppen sausen in den nächsten Tagen vom Himmel. In der Nacht von Samstag auf Sonntag erreicht der Strom der Lyriden sein Maximum.

„Da dieses Jahr am 21. Neumond ist, stört der Mond beim Beobachten nicht - also ideale Bedingungen“, sagte Jost Jahn von der Vereinigung der Sternfreunde.

Dann muss nur noch das Wetter mitspielen: „Gute Chancen auf freie Sicht haben die Menschen im Norden und in der Mitte Deutschlands“, sagte Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst. Schlechter sieht es im Süden aus. Hier soll es regnerisch und bewölkt werden. Die Vorhersagen seien aber noch unsicher, betonte der Meteorologe.

Dort wo der Himmel klar ist, bekommen Laien laut Jahn in dieser Nacht etwa zwölf Sternschnuppen in der Stunde zu sehen. Im Gegensatz zu den Quadrantiden (Januar), Perseiden (August) und Geminiden (Dezember) ist der Lyriden-Strom, der noch bis zum 25. April andauert, aber eher schwach.

Die Lyriden sind rasend schnell: Sie legen Jahn zufolge etwa 49 Kilometer in der Sekunde zurück. Namensgebend ist das Sternbild Leier (Lyra), von dem die Schnuppen scheinbar ausströmen. „Der Strom ist jährlich, war aber früher deutlich aktiver“, sagte der Experte. Die ersten Berichte über die Lyriden stammten aus dem Jahr 687 vor Christus.

Das, was wenige Sekunden als Sternschnuppe am Himmel aufleuchtet, sind kleine Meteore. „Aus den Kometen in unserem Sonnensystem werden Teilchen aus Staub und Gas ausgesprengt“, erklärte Jahn. Der Staub bewege sich dann weiter auf der Bahn des jeweiligen Kometen. Die Sternschnuppen der Lyriden entstehen dem Experten zufolge aus dem Staub des Kometen Thatcher (C/1861 G1).

Wenn die Erde auf ihrer Bahn auf die Staubwolke trifft, werden Sternschnuppen sichtbar. Zu beobachten seien dabei nicht die Staubteilchen selbst, sondern deren erhitzte Leuchtspur. „Je dichter die Staubwolke ist, desto mehr Sternschnuppen entstehen daraus.“

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