Neuer Satellit beobachtet Vegetation - Hoffnung für Landwirtschaft

Ottobrunn (dpa) - Europa baut die Beobachtung der Vegetation aus dem All aus. In Ottobrunn wird der Satellit Sentinel-2A für den Start in Französisch-Guayana vorbereitet.

Neuer Satellit beobachtet Vegetation - Hoffnung für Landwirtschaft
Foto: dpa

Er soll mit seinem „Zwilling“ Sentinel-2B die Wälder und Felder erfassen und damit effizientere Verfahren in der Landwirtschaft ermöglichen. Das Satellitenpaar Sentinel 2 gehört mit einer Serie weiterer Satelliten zum Umweltüberwachungsprogramm Copernicus der Europäischen Raumfahrtorganisation Esa und der Europäischen Kommission.

Experten der Esa und des Raumfahrtunternehmens Airbus Defence and Space, das Sentinel-2 in einem Konsortium baut, besichtigten Sentinel 2A am Dienstag dem Ottobrunner Testdienstleister IABG. Nach sechs Monaten intensiver Tests sei der erste Sentinel-2-Satellit so gut wie bereit für seine Mission, teilte Airbus Defence and Space mit. Ende April wird er zum Raumflughafen Kourou gebracht: Mitte Juni soll der gut eine Tonne schwere Sentinel-2A an Bord einer Trägerrakete von dort ins All abheben.

Laut Esa soll Sentinel-2 bessere Ernteprognosen, aber auch eine Optimierung bei Bewässerung und Düngemitteleinsatz ermöglichen. Beides könne anhand der binnen Stunden vorliegenden Daten präziser als bisher geplant werden - und damit für bessere Erträge sorgen. „Wir müssen eine wachsende Weltbevölkerung ernähren“, sagte ein Esa-Sprecher. „Ernährungssicherheit ist ein ganz großes Thema.“ Über die Esa könne jeder weltweit auf die kostenfreien Daten zugreifen.

Sentinel-1 hat als Schwerpunkt Katastrophenmanagement sowie die Beobachtung der Abholzung von Wäldern; Sentinel-3 wird sich auf die Ozeane konzentrieren. Die Satellitenflotte soll fortlaufend erweitert und soll bis mindestens 2030 Daten zur Erde funken.

Die Sentinel-2-Satelliten werden bei jedem Überflug einen 290 Kilometer breiten Streifen abdecken und die ganze Erde alle fünf Tage erfassen. Sensoren für elektromagnetische Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen sorgen für hochpräzise Bilder.

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