Zweite Babyleiche in Brandwohnung: Ermittlungen gehen weiter

Lünen (dpa) - Nach dem grausigen Fund von zwei toten Säuglingen in einer Wohnung in Lünen dauern die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft an. Das zweite tote Baby war am Donnerstag gefunden worden.

Die Ermittler hätten Hinweise bekommen, sagte die zuständige Staatsanwältin Barbara Cuntze am Freitag ohne dies näher zu erläutern. Die Durchsuchung der Wohnung der 29 Jahre alten Mutter habe lange Zeit in Anspruch genommen.

Als Grund dafür gab die Staatsanwältin den Zustand der Wohnung an. Die Staatsanwaltschaft schließt nach ihren jetzt abgeschlossenen Untersuchungen der Wohnung aus, dass dort weitere tote Kleinkinder versteckt sind. Die Obduktion der beiden vollständig skelettierten Leichen habe keine Todesursache ergeben, hieß es weiterhin.

„Anzeichen für Fremdverschulden konnten bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung daher nicht festgestellt werden“, sagte die Staatsanwältin. Die erste Kinderleiche war am 04. Oktober bei Aufräumarbeiten nach einem Badezimmer-Brand gefunden worden. Der Säugling war bei seinem Tod vor etwa eineinhalb Jahren sechs Monate alt. Das jetzt gefundene Baby sei vor rund einem halben Jahr im Alter von etwa einem Monat gestorben, berichteten die Ermittler.

Die 29 Jahre alte Mutter der beiden toten Säuglinge sei nach ersten Vernehmungen entlassen worden und befindet sich nun in ärztlicher Behandlung. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau mit dem Tod der Kinder überfordert gewesen war und deshalb deren Leichen in ihrer Wohnung versteckt gehalten hatte. Die Mutter war alleinerziehend. Zum leiblichen Vater der Kinder machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Im Haushalt leben keine weiteren Kinder.

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