Assad macht Annan ein erstes Angebot

UN-Sondergesandter will Opposition einen Ansatz zum Frieden unterbreiten.

Damaskus. Bewegung im Syrien-Konflikt: Machthaber Baschar al Assad und der UN-Sondergesandte Kofi Annan haben sich auf das weitere Vorgehen in Syrien verständigt. „Wir haben uns auf einen Ansatz geeinigt“, sagte Annan nach seinem Treffen mit Assad am Montag in Damaskus.

Die gemeinsamen Überlegungen wolle er nun der syrischen Opposition vorlegen. Wichtig sei es, einen politischen Dialog zu führen, den Assad akzeptieren könne. Details nannte Annan zunächst nicht. Er beschrieb das Treffen als „offen und konstruktiv“.

„Ich verlasse Syrien, aber wir werden den Dialog fortsetzen“, sagte Annan und verwies auf seine Mitarbeiter, die weiter an einer Lösung arbeiteten. „Ich ermutige Regierungen und andere Instanzen mit Einfluss zu ähnlichen Bemühungen.“ Annan war am Sonntag nach Syrien gekommen. Zuvor hatte er erklärt, dass sein Sechs-Punkte-Friedensplan bislang keinen Erfolg gehabt habe.

Wie syrische Beamte übereinstimmend meldeten, reiste Annan nach Iran weiter, einem Verbündeten von Damaskus. Beobachter gehen davon aus, dass er Teheran in den Befriedungsprozess für Syrien einbeziehen wolle.

Unterdessen hat Russland überraschend den Verkauf von 36 militärischen Trainingsflugzeugen vom Typ Jak-130 an Syrien gestoppt. Moskau werde keine neuen Waffen liefern, bis sich die Lage in dem Krisenland stabilisiert habe, hieß es. Der Flugzeugdeal sei in der jetzigen Situation „verfrüht“.

Bislang hatte Russland das Geschäft im Wert von 550 Millionen US-Dollar (etwa 448 Millionen Euro) stets verteidigt. Es gebe kein bindendes Waffenembargo gegen Syrien.

Vertreter der syrischen Opposition haben derweil bei Gesprächen in Moskau einen Dialog mit Assad erneut abgelehnt. Sein Rücktritt sei Voraussetzung, damit der politische Prozess in Gang komme, sagten Regierungsgegner. Sie brachten den geflohenen General Manaf Tlass als Nachfolger Assads ins Spiel. dpa

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