Irak zieht bittere Bilanz des US-Einsatzes

Bagdad (dpa) - Zum nahenden Abschluss des US-Militäreinsatzes hat die von religiösen Schiiten-Parteien dominierte irakische Regierung eine vernichtende Bilanz gezogen.

„Mehr als 100 000 Iraker sind als Folge der Präsenz der US-Truppen im Irak gestorben“, sagte Regierungssprecher Ali al-Dabbagh im Staatsfernsehen. Er fügte hinzu: „Die amerikanischen Soldaten waren im Umgang mit den Irakern arrogant, was bei uns zu einer großen Krise geführt hat. Der Anblick eines US-Panzers, der durch unsere Straßen fuhr, war für uns nur schwer zu ertragen.“

Heute hat ein ein Selbstmordattentäter auf einem Gemüsemarkt in der Provinz Dijala neun Zivilisten mit in den Tod gerissen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden durch die Explosion in der Ortschaft Chalis zudem 21 Menschen verletzt.

Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, bereits am Mittwoch hätten Unbekannte in der Provinz Salaheddin fünf Angehörige einer Familie erschossen. Die Angreifer töteten ein Elternpaar, eine Großmutter und zwei Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren. Der Hausherr sei ein bekannter Hellseher gewesen, hieß es. Hellseherei wird von radikalen Islamisten als gotteslästerlicher „Unglaube“ angesehen.

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