Die Franzosen schätzen Merkel und deutsches Bier

Während die Nachbarn Respekt vor Deutschland haben, erfreuen wir uns an der Lebensqualität jenseits der Grenze.

Paris. Sie sind ziemlich beste Freunde und das seit nun beinahe 50 Jahren. Doch wie das bei Freunden so ist, mag man sich mal mehr, mal weniger. Wie es um die deutsch-französische Freundschaft aktuell steht, hat eine gestern veröffentlichte repräsentative Studie des Ifop-Instituts hinterfragt. Sie war von der deutschen Botschaft in Paris in Auftrag gegeben worden. Der Inhalt: das Deutschlandbild der Franzosen und das Frankreichbild der Deutschen.

Angela Merkel, Bier und Berlin — das fällt den Franzosen ein, wenn sie an Deutschland denken. Paris, der Eiffelturm, Wein — das verbinden Deutsche spontan mit Frankreich.

Bezeichnete der französische Schriftsteller Victor Hugo (1802—1885) noch Frankreich als Kopf und Deutschland als das Herz, so ist das Bild heute, fast 50 Jahre nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, umgekehrt.

Zwar sehen beinahe 90 Prozent der deutschen und französischen Befragten die Freundschaft beider Länder positiv, und sie schätzen das Nachbarland auch. Doch während Deutsche bei Frankreich an Lebensqualität, Reisen und Geselligkeit denken, schätzen die Franzosen Deutschland als politische und wirtschaftliche Macht. Sie denken an Ernsthaftigkeit, Arbeit, Reichtum und Modernität. Besonders beeindruckt sind die Franzosen davon, dass Deutschland trotz der Eurokrise so gut dasteht.

Das spiegelt sich auch in Gefühlen wider. Die Franzosen haben einen großen Respekt (33 Prozent) vor Deutschland, während für Deutsche die Partnerschaft eher auf Sympathie (65 Prozent) beruht. Doch auch wenn sich die Sicht aufeinander unterscheidet, die Basis für eine Freundschaft ist da — und bleibt.

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