EU verschärft Regeln für Tabakverkauf

Gesundheitskommissar will Menthol-Zigaretten verbieten und größere Warnhinweise auf Packungen.

Düsseldorf/Brüssel. Nach der Verschärfung des Rauchverbots in NRW nimmt der Druck auf Raucher weiter zu. Die EU-Kommission will heute einen Gesetzentwurf zu den Richtlinien für Tabakprodukte beschließen.

Gesundheitskommissar Tonio Borg plant, schmale Zigaretten und Zusatzstoffe wie Menthol zu verbieten sowie Verpackungen mit größeren Warnhinweisen zu versehen.

Künftig sollen 75 Prozent der Vorder- und Rückseite der Packungen mit Warnhinweisen bedruckt werden. Diese müssen aus Bild- und Textelementen bestehen. Zudem ist geplant, auf den Seitenteilen Warnungen anzubringen, die laut „Welt“ 20 mal 43 Millimeter groß sein sollen.

Die Zigarettenindustrie reagiert empört. „Wir werden uns mit aller Macht wehren und zur Not bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen“, sagt Marcus Schmidt, Geschäftsführer des Tabakkonzerns Reemtsma. Es handele sich um die Einführung einer Einheitsverpackung durch die Hintertür und damit um einen Verstoß gegen das Markenrecht.

EU-Kommissar Borg will Zusatzstoffe mit einem „charakteristischen Geschmack“ verbieten, damit Raucher bewusster wahrnehmen, dass sie Tabak konsumieren. Damit stehen etwa Menthol-Zigaretten vor dem Aus.

Zudem soll die Herstellung von schmalen „Slim-Zigaretten“ untersagt werden, da sie laut EU aufgrund ihrer Form gesundheitlich unbedenklicher wirken, es jedoch nicht sind. Eine Zigarette muss künftig mindestens 7,5 Millimeter dick sein.

Vom Tisch sind dagegen Vorschläge, die Gestaltung der gesamten Packungsoberfläche vorzugeben und das Markenlogo zu verbieten.

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