Grenzverletzung

Vor einigen Monaten war es noch amüsant: Horst Seehofer schob nach Ende des offiziellen ZDF-Interviews ein paar Tiraden gegen den damaligen Umweltminister Röttgen nach, um dann generös hinzuzufügen: „Das können Sie alles senden.“

Eine akzeptable „Einflussnahme“. Sollte hingegen ein CSU-Sprecher darauf gedrungen haben, einen Beitrag über die politische Konkurrenz nicht zu senden, wäre das nicht nur unsensibel. Die Unabhängigkeit der Medien ist ein hohes Gut. Man frage nur die Bürger in Staaten, in denen diese nicht garantiert ist. Wie schief der Versuch einer Einflussnahme gehen kann, zeigt der Fall Wulff. Der damalige Bundespräsident brachte mit seinem Anruf beim „Bild“-Chefredakteur seine eigene Affäre erst richtig in Schwung.

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