Abriss des Bahnhof-Südflügels in Stuttgart beginnt

Stuttgart (dpa) - Begleitet von nur schwachen Protesten hat der Abbruch des Südflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofes begonnen. Etwa 200 Polizisten schützten die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude, dessen Fundamente mit dem geplanten Tiefbahnhof Stuttgart 21 kollidieren würden.

Rund 150 Menschen demonstrierten gegen die nach Ansicht der Parkschützer „sinnlose Zerstörung“. In der Nacht hatten sich laut Polizei bis zu 250 Projektgegner an der Baustelle eingefunden. Das über 270 Meter lange Bauwerk soll nach zweiwöchiger Entkernung innerhalb der nächsten acht Wochen verschwunden sein.

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim hatte am Montagmorgen einen Eilantrag gegen den Abriss abgewiesen. Mit dem Antrag hatte Peter Dübbers, Enkel des Bahnhofs-Architekten Paul Bonatz, den Abriss des urheberrechtlich geschützten Werkes seines Großvaters untersagen wollen. Jedoch erfüllte er nach Ansicht des VGH nicht die nötigen Voraussetzungen für die Klage. Der VGH warf dem Kläger zudem vor, mit seinem Antrag bis zuletzt gewartet zu haben.

Der Nordflügel des Hauptbahnhofs war bereits im Jahr 2010 unter massivem Protest abgerissen worden. Das Hauptgebäude samt Bahnhofsturm bleibt stehen. In den kommenden zwei Wochen sollen auch Baumfällarbeiten im Schlossgarten der Landeshauptstadt beginnen. Dafür muss das Protestcamp im Park weichen. Es wird mit massiverem Widerstand gegen das Fällen der Bäume gerechnet als gegen den Abbruch des Südflügels.

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