Angela Merkels fünf neue Stellvertreter an der Parteispitze

Der Neue im Kreis der Stellvertreter

Thomas Strobl (52) wurde am Dienstag erstmals zum stellvertretenden CDU-Vorsitzenden gewählt. Er erhielt 68 Prozent der Stimmen. Der Ausdauerläufer und Schwiegersohn von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) war seit 2005 zunächst baden-württembergischer Generalsekretär. Nach dem Verlust der CDU-Bastion bei der Landtagswahl 2011 wurde der Heilbronner Landeschef. Der Bundestagsabgeordnete soll den Landesverband aus der Krise führen.

Ursula von der Leyen (54), Tochter des früheren niedersächsischen Regierungschefs Ernst Albrecht, wurde mit 69 Prozent (2010: 85,1) der Stimmen als Partei-Vize wiedergewählt. Sie gilt als mögliche Nachfolgerin Angela Merkels im Kanzleramt und auf dem Parteivorsitz. Von der Leyen gehört der Niedersachsen-CDU an. Sie hat den Ruf einer zähen Kämpferin. Die Ärztin wurde 2003 Ministerin in Hannover. Merkel holte sie 2005 als Ministerin nach Berlin.

Julia Klöckner (39) ist CDU-Landes- und Fraktionschefin in Rheinland-Pfalz und gilt als Hoffnungsträgerin. Sie wurde mit 92,9 Prozent erstmals zur CDU-Vize gewählt — das beste Ergebnis der fünf Vize. Die frühere Weinkönigin und Religionslehrerin kam 2002 in den Bundestag, 2009 wurde sie Staatssekretärin im Agrarministerium. 2010 wechselte sie nach Mainz. Es zeichnet sich ab, dass sie bei der Wahl 2016 dort als Spitzenkandidatin antritt.

Der Ministerpräsident in Wiesbaden, Volker Bouffier (60), führt auch den wichtigen, eher konservativ geprägten CDU-Landesverband Hessen — als politischer Erbe des langjährigen Frontmannes Roland Koch, der nun Chef des Baukonzerns Bilfinger ist. Als Merkel-Vize wurde er mit 83,4 Prozent (2010: 85,1) der Stimmen im Amt bestätigt. Von 1999 bis 2010 profilierte sich der Jurist Bouffier als Landesinnenminister, ehe er die Spitzenposten Kochs vorzeitig übernahm.

Als Chef des größten Landesverbandes Nordrhein- Westfalen galt der Aachener Armin Laschet (51) als Merkel-Vize als gesetzt. Er wurde mit 67,3 Prozent erstmals gewählt — das schlechteste Ergebnis der Vize. Nach dem Wahldesaster im Land und dem Rücktritt von CDU- Chef Norbert Röttgen setzt der Fußballfan auf Ausdauer und Teamspiel. Der frühere Bundestags- und Europaabgeordnete gilt als Modernisierer. Er will städtische Wähler ansprechen.

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