Bittere Realität

„Es ist dramatisch. Es ist ein Desaster.“ Der Mann, der das über den neuen Hauptstadtflughafen sagt, heißt Matthias Platzeck. Das ist eben jener Politiker, der seit Jahren stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Berliner Pannen-Airports ist — und damit unmittelbar beteiligt an diesem Desaster.

Und eben jener Politiker soll nun als Nachfolger des glücklosen Klaus Wowereit an die Spitze des Aufsichtsrats rücken — und das Ruder herumreißen. Die gewonnene Vertrauensabstimmung — eine reine Show-Veranstaltung — gibt ihm dafür Rückendeckung.

Ein Scherz? Nein, leider bittere Realität. Da wird ein Politiker durch einen anderen ersetzt, statt Expertise und Sachverstand in den Aufsichtsrat zu holen. Es ehrt Matthias Platzeck, dass er nun sein weiteres politisches Schicksal mit dem Flughafenbau verbindet — und dass er verspricht, sich künftig einmal pro Woche über den Stand der Dinge informieren zu lassen. Doch stellt sich die Frage, warum er jetzt in der Lage sein sollte, alles besser zu machen als in der Vergangenheit.

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