Caffier: Kein Zurück ins System der Gesinnungsschnüffelei

Schwerin (dpa) - Mecklenburg-Vorpommerns Innen- und Sportminister Lorenz Caffier (CDU) lehnt eine strengere Überprüfung von Spitzensportlern und ihres persönlichem Umfeldes ab.

„Ich werde momentan nichts zustimmen, wo wir in das System der Gesinnungsschnüffelei zurückfallen“, sagte er vor Beginn einer Kabinettssitzung in Schwerin, in der er die Ministerrunde über den Fall der Rostocker Olympia-Ruderin Nadja Drygalla informieren wollte.

Caffier äußerte sich nicht zu möglichen Versäumnissen seines Ressorts bei der Weitergabe von Informationen über Drygallas Beziehung zu ihrem Freund, der nach eigenen Angaben inzwischen die NPD verlassen hat. Caffier wolle zunächst das Kabinett informieren.

Das Innenministerium wusste nach eigenen Angaben schon Mitte 2011 über die Beziehung Drygallas Bescheid und hatte das Gespräch mit der 23-Jährigen aus dem Deutschland-Achter der Frauen gesucht. Im Ergebnis brach sie ihre Ausbildung bei der Landespolizei vorzeitig ab und schied auch aus der Sportfördergruppe aus. Bei der Nominierung Drygallas für Olympia war dies den Sportfunktionären offenbar nicht bekannt.

Im Bundesinnenministerium gibt es seit Ende 2011 Überlegungen, in die Förderrichtlinien für Spitzensportler auch ein „Demokratiebekenntnis“ aufzunehmen. Dies habe aber nichts mit dem Fall der Ruderin Nadja Drygalla zu tun, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Berichte, die einen solchen Zusammenhang herstellten, müssten „ausdrücklich dementiert“ werden.

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