„Idiotentest“ soll nachvollziehbarer werden

Berlin (dpa) - Der umstrittene „Idiotentest“ für Verkehrssünder soll klarer werden. Die geplante Reform ziele darauf ab, dass die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) nachvollziehbarer und qualitativ besser werde, bekräftigte das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen soll dafür wissenschaftliche Vorarbeiten machen. Ergebnisse wird es voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres geben. Minister Peter Ramsauer (CSU) hat schon mehrfach betont, dass neben dem Flensburger Punktesystem für Verkehrssünder auch die MPU reformiert werden soll.

Nach Informationen von „Auto Bild“ und „Bild.de“ soll unter anderem erwogen werden, begleitende Tonband- oder Videoaufnahmen vorzuschreiben. Dies war aus Datenschutzgründen jedoch bereits vom Verkehrsgerichtstag abgelehnt worden und soll dem Vernehmen nach nicht weiterverfolgt werden.

Auch der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic lehnte dies ab. Er forderte in der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag), vor allem die Test- Fragen zu verbessern: „Die momentanen Fragen greifen oft viel zu weit in die Intimsphäre der Getesteten ein. Hier brauchen wir klare Vorgaben.“

Der ADAC sieht ebenfalls Reformbedarf. „Trotz festgelegter Standards bei der MPU ist der Untersuchungsablauf nur mangelhaft nachvollziehbar und nachprüfbar, weil das Gespräch nicht protokolliert oder aufgezeichnet wird“, teilte der Autofahrerclub mit.

Der Test, der die Fahreignung beurteilen soll, ist umstritten. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen wurden im Jahr 2010 knapp 102 000 Tests vorgenommen, etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer bestand ihn.

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