Inder niedergeschlagen - Islamistischer Hintergrund?

Bonn (dpa) - Nach einem Überfall auf einen indischen Studenten fahndet die Bonner Polizei nach zwei unbekannten Männern und ermittelt, ob es einen politischen Hintergrund gibt. Die mutmaßlichen Täter „könnten dem islamistischen Umfeld zuzurechnen sein“, sagte Polizeisprecher Harry Kolbe in Bonn.

Deshalb sei der Bonner Staatsschutz in die Ermittlungen eingeschaltet worden.

Nach Aussagen des 24-jährigen indischen Gaststudenten hatten zwei Männer am Heiligabend gedroht, ihm die Zunge abzuschneiden, falls er nicht zum Islam konvertiere. Als der Student auf die Forderung nicht reagierte, schlugen ihn die Unbekannten nach Angaben der Polizei nieder und verletzten ihn an der Zunge.

Nach dem Stand der Ermittlungen seien die Aussagen des Opfers glaubhaft, sagte Kolbe. Weil aufgrund der Personenbeschreibung und wegen des Tatablaufs ein „politischer Hintergrund“ vorliegen könnte und die Täter „aus dem islamistischen Spektrum“ kommen könnten, ermittle auch der Staatsschutz. Nach ärztlicher Behandlung wurde der Inder aus dem Krankenhaus entlassen.

Bonn gilt als Hochburg der Islamisten-Szene. Nach dem versuchten Bombenanschlag vor zweieinhalb Wochen auf den Bonner Hauptbahnhof geht die Bundesanwaltschaft von Verdächtigen mit „Verbindungen in radikal-islamistische Kreise“ aus. Vor einer Woche tauchte außerdem ein islamistisches Internetvideo mit der Androhung von Geiselnahmen zur Freipressung eines in Bonn verurteilten Salafisten auf.

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