Klarsfeld: Würde für Bundespräsidentenamt kandidieren

Paris (dpa) - Die von den Linken als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt ins Gespräch gebrachte Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld würde eine Nominierung annehmen.

„Wenn mich die Linke am Montag zu ihrer Kandidatin für die Wahl des Bundespräsidenten vorschlägt, nehme ich das an“, schrieb sie am Freitag in einer an die Nachrichtenagentur dpa geschickten Erklärung. Sie betonte darin „die Moral der Person“, die gerade bei dieser Wahl im Vordergrund stehe.

Mit Blick auf den früheren Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Joachim Gauck, heißt es in der Erklärung: „Ich glaube es wäre für Deutschland sehr positiv, wenn mit meiner Kandidatur dem Kandidaten Joachim Gauck eine Deutsche gegenüber stehen würde, die etwas anderes symbolisiert.“ Sie sei die einzige Deutsche, die sich dafür eingesetzt habe, dass ehemalige Nazis keine Rolle in der Politik der Bundesrepublik spielen konnten „und gleichzeitig die NS-Verbrecher in der ganzen Welt aufgespürt und sogar Klaus Barbie vor Gericht gebracht hat“.

Die Linke war als einzige im Bundestag vertretene Partei von der schwarz-gelben Koalition nicht in die Kandidatensuche einbezogen worden. In einer Spitzenrunde hatte die Linke daher am Donnerstag entschieden, einen eigenen Kandidatenvorschlag zu machen. Im Gespräch sind neben Klarsfeld der Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge und die Bundestagsabgeordnete Luc Jochimsen. Eine Entscheidung soll am Montag fallen. Die Linke stellt etwa zehn Prozent der Wahlleute in der Bundesversammlung.

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