Lahme Retourkutsche

Seit jeher wird der Überbringer der schlechten Nachricht sprichwörtlich geköpft. Insofern hat Peer Steinbrück auf seinen Fehlstart als Kanzlerkandidat der SPD normal reagiert. Er machte einfach die Medien für das schlechte Bild verantwortlich, das er zuletzt als Honorar-Millionär abgegeben hat.

Aber die Retourkutsche ist zu lahm, als dass die Wähler darauf hereinfallen würden. Sie spüren, dass es ihm bisher nicht gelungen ist, die Kluft zwischen dem Finanzexperten und der nach links gerückten SPD zu schließen. Steinbrück wird nicht warm mit seinen Genossen. Und die neigen anders als angekündigt nicht dazu, ihrem Spitzenmann die geforderte Beinfreiheit zu geben.

Die nächste Wahl wird in der bürgerlichen Mitte entschieden. Da geht es um wirtschaftliche Sicherheit, um Gerechtigkeit. Als jemand, der bis zu 25 000 Euro für einen Vortrag bekommt, wird Steinbrück Mühe haben, noch glaubhaft über diese Themen zu sprechen. Und daran sind ganz gewiss nicht die Medien schuld.

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