Meinungsfreiheit selbst beschnitten

Die Idee eines Karnevalsumzugs soll es sein, Politik und Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten: Wladimir Putin beim Zungenkuss mit einem orthodoxen Patriarchen und Jürgen Rüttgers als Skinhead — die Wagen sollen Themen satirisch überspitzen und dürfen dabei auch gern provozieren.

Beide hat es gegeben.

In Köln hat man sich jetzt eine solche Gelegenheit entgehen lassen. Die Mehrheit war für ein Motiv als Reaktion zu den Anschlägen auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und auf einen Angriff der Meinungsfreiheit — und die Organisatoren schränken ihre Meinungsfreiheit selbst ein. Ausdrücklich, ohne dass ein konkretes Risiko bestanden hätte. Einzige Begründung: Der Wagen störe „die leichte Art des Karnevals“.

Jetzt kann man eigentlich nur noch hoffen, dass der Rosenmontagsumzug in Düsseldorf nicht ganz so leicht wird...

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