Park-Chaos: Autos werden breiter, Stellplätze nicht

Der ADAC und der Bundesverband Parken fordern breitere Stellplätze in Parkhäusern.

Köln. Länger, breiter, höher: Die Autos werden im Durchschnitt massiger, aber die Parkplätze bleiben gleich. Das Ergebnis: Gefahr von Unfällen beim Ein- und Ausparken sowie Lackschäden am Wagen. Der ADAC fordert deshalb breitere Stellplätze.

„Die Parkplätze sollten 2,50 Meter breit sein“, sagte ADAC-Sprecherin Jacqueline Grünewald am Freitag unserer Zeitung. Die Not in NRW sei groß, gerade in den Citys. „Autofahrer müssen problemlos die Autotür öffnen und aussteigen können, ohne Angst vor Kratzern“, fordert Grünewald. Auch weil es mehr ältere Menschen gebe, die Rollatoren oder Rollstühle schlecht aus dem Auto rausbekämen. „Das betrifft auch Eltern mit Kinderwagen.“

In der Garagenverordnung ist derzeit eine Parkplatzbreite von 2,30 Metern vorgeschrieben. Diese Maße seien veraltet, sagt der ADAC. Eine Studie des Bundesverbandes Parken bestätigt das. „In den vergangenen zehn Jahren ist das Durchschnittsauto 19 Zentimeter länger, 15 breiter und 25 höher geworden“, sagte Geschäftsführer Gerhard Trost-Heutmekers. Das betrifft nicht nur Geländewagen und SUV (Geländewagen für die Stadt). Die Golfreihe ist von 1974 bis heute mit 1,79 Metern um 18 Zentimeter breiter geworden. „Es besteht Handlungsbedarf“, betonte Trost-Heutmekers.

Das sieht das NRW-Bauministerium anders. „Das Problem ist bekannt, aber eine Gesetzesänderung ist nicht geplant“, sagte Sprecher Bernhard Meier. Es handele sich um Einzelfälle.

Die Parkhausbetreiber reagieren kaum. Selten werden XXL-Parkplätze wie von Apcoa in Düsseldorf mit bis zu 3,50 Meter Breite angeboten. Denn Umbauten bedeuten Umsatzeinbußen. Der Bundesverband Parken schlägt eine gesetzliche Regelung und einen Bestandsschutz für alte Garagen vor, um Parkhausbetreiber nicht zu schädigen.

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