Sommerloch: FDP-Politiker fordert Urlaub auf Staatskosten

Wenn die Politik Pause macht, nutzt die zweite Garde die Chance, in die Schlagzeilen zu kommen.

Düsseldorf. Und jährlich grüßt das Sommerloch: Deutschland macht Urlaub, und auch die Politik hat Pause. Eine Zeit, in der es Kuh Yvonne und Problembär Bruno in die Schlagzeilen schaffen. Doch die Politik will das Feld nicht den Tiergeschichten überlassen. Politiker aus der zweiten Reihe nutzen gern den Moment und fordern etwas mehr oder weniger Abstruses.

2007 sprach sich Gabriele Pauli (CSU) für die „Ehe auf Zeit“ aus. 2008 wollte die Bundestags-Kinderkommission das Überraschungs-Ei verbieten. Marco Wanderwitz (CDU) wollte 2010 eine Sonderabgabe für Dicke einführen. Nun fordert ein FDP-Politiker, Deutsche mit der Zahlung von staatlichen Prämien zu Urlauben in den südeuropäischen Krisenländern zu animieren.

„Eine Art staatliche Prämie, die Deutsche kurzfristig dazu bewegt, zum Beispiel nach Griechenland zu fahren, könnte der Anfang eines europäischen Konjunkturprogramms sein“, sagte der deutsch-griechische Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis der „Bild“. Nach dem Motto: Wenn Deutschland Griechenland sowieso helfen muss, warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?

Der Vorschlag klingt ziemlich verlockend — ist aber nichts im Vergleich zu Dionys Jobsts Idee von 1993. Er wollte dem Volk nicht nur den Urlaub sponsern, sondern gleich eine ganze Insel kaufen.

Der damalige CSU-Bundestagsabgeordnete schlug vor, Mallorca zum 17. Bundesland Deutschlands zu machen. Das macht den heute 84-Jährigen zwar nicht zum König von Mallorca — der Titel ist an den Schlagersänger Jürgen Drews vergeben —, aber immerhin zum ewigen König des Sommerlochs.

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