SPD profitiert von Steinbrück-Nominierung: Laut Forsa bei 30 Prozent

Der etwas ruckelige Start der Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück schadet der SPD nicht - im Gegenteil, wie eine neue Umfrage zeigt.

Berlin (dpa). Die SPD ist trotz der Debatte um die Nebeneinkünfte von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Aufwind. Erstmals seit fast sechs Jahren stieg sie in einer Forsa-Umfrage wieder auf 30 Prozent.

Die Partei verbesserte sich seit der Nominierung Steinbrücks als Kanzlerkandidat um einen Prozentpunkt, wie der „Wahltrend“ im Auftrag RTL und „Stern“ ergab. Aber auch die CDU legte in der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage um einen Prozentpunkt auf 36 Prozent zu.

Für die Wunschkoalition mit den Grünen (12 Prozent) würde es für die SPD weiterhin nicht erreichen. Rot-Grün kommt auf 42 Prozent. Schwarz-Gelb liegt bei zusammen 40 Prozent, wobei die FDP mit vier Prozent den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag verpassen würde.

Auch Steinbrück selbst gewinnt an Zustimmung. 35 Prozent der Bundesbürger wünschen ihn sich als Kanzler, das ist ein Prozentpunkt mehr als zuvor. Damit liegt er elf Prozentpunkte hinter Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die auf 46 Prozent Zustimmung kommt. „Steinbrück bündelt die Kräfte. Und er mobilisiert Nichtwähler“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner im „Stern“. Ihr Anteil sei von 32 auf 28 Prozent gesunken.

Die Linke rutscht in der Umfrage von acht auf sieben, die Piraten von sieben auf sechs Prozent. Laut einer weiteren Umfrage des „Stern“ glaubt knapp die Hälfte (47 Prozent) der Deutschen nicht, dass Steinbrück die volle Unterstützung seiner Partei hat. Unter den SPD-Wählern glauben 56 Prozent an den bedingungslosen Rückhalt für Steinbrück.

Im Streit um Steinbrücks Honorare hatte die SPD zuletzt den Spieß umgedreht - sie fordert nun von Union und FDP, bei einer transparenteren Veröffentlichung von Nebeneinkünften mitzumachen.

Der frühere Bundesfinanzminister Steinbrück hat wegen seiner Vorträge als Bundestagsabgeordneter die höchsten Nebeneinkünfte. In der Summe werde aber bei Union und FDP am meisten hinzuverdient, betont die SPD. Sie will eine Regelung durchsetzen, wonach alle Nebeneinkünfte centgenau angegeben werden müssen.

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