Studie: Viele Zeitarbeiter unzufrieden mit Demokratie

Gütersloh (dpa). Viele Zeitarbeiter sind einer aktuellen Studie zufolge unzufrieden mit dem politischen und wirtschaftlichen System in Deutschland. In einer Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung gaben nur ein Viertel der Zeitarbeiter und etwa ein Fünftel der geringfügig Beschäftigten an, mit der Demokratie hierzulande zufrieden zu sein.

„Sie klinken sich aber deshalb nicht aus der Gesellschaft aus“, sagte der Sprecher. Für ihre Mitmenschen engagierten sich diese Arbeitnehmer ähnlich stark wie Vollzeitbeschäftigte mit unbefristeten Verträgen. Jeweils etwa ein Drittel der Arbeitnehmer in Vollzeit und der geringfügig Beschäftigten sei ehrenamtlich tätig, vor allem in Kindergärten, Schulen und der Nachbarschaft.

Nur die Zeitarbeiter fallen hier heraus: Von ihnen engagiert sich nur etwa jeder Sechste. Das geringe Vertrauen in die Politik beeinflusst der Studie zufolge auch das Wahlverhalten dieser Arbeitnehmer. „Wäre morgen Bundestagswahl, würden zehn Prozent weniger Zeitarbeiter und geringfügig Beschäftigte zur Wahl gehen als Arbeitnehmer in Normalarbeitsverhältnissen“, berichtete die Bertelsmann Stiftung.

Daran, dass es in der deutschen Gesellschaft ziemlich oder sehr ungerecht zugeht, glaubt mit 58 Prozent eine Mehrheit der Zeitarbeiter. Mehr als 60 Prozent sind nicht der Meinung, „dass unser Wirtschaftssystem gerecht ist und Chancen für jeden bereithält“. Die Universität Bamberg hatte im Auftrag der Bertelsmann Stiftung 1600 Arbeitnehmer befragt.

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